Nach dem Beenden meines Arbeitslebens wollte ich mir im Frühjahr 2005, bei mehreren Wohnmobilhändlern an der B1 in Mülheim / Ruhr, Wohnmobile anschauen. Dort erzählte man uns etwas was über Alkoven, Teilintegrierte, Integrierte, Hubbett usw., aber kein Verkäufer machte sich die Mühe, uns die entsprechenden Fahrzeuge zu zeigen. Als ich dort wegging, wusste ich absolut gar nicht, was für ein Fahrzeug für mich geeignet sei.

Einen Monat später sah ich bei mobile.de ein 2 Jahre altes Alkoven-Reisemobil der Marke Dethleffs. Das Fahrzeug hatte nur eine Länge von ca. 5,5 m, sodass es sehr gut neben meiner Garage, auf unserem Garagenhof passte. Da der Händler nur zwanzig Kilometer von mir entfernt war, schaute ich mir dieses Fahrzeug an.

Eigentlich wollte ich mir erst im Herbst ein Fahrzeug kaufen. Aber dann verlor die SPD die Wahl in NRW und einen Tag später verkündete Bundeskanzler Schröder, dass er nicht mehr bis zum Ende der Legislaturperiode machen wollte. Darauf stiegen viele Aktien kräftig an, nur meine SOLARWORLD, die ich zum Erwerb eines Wohnmobils verkaufen wollte, sanken um 30 %. Auch am nächsten Tag fielen sie um 30 %.

Als dann Tags drauf die Aktien wieder um 30 % sanken, verkaufte ich ein Paket für 20.000 €. Nachmittags fingen sie sich wieder, aber da hatte ich sie schon verkauft. Für 26.000 € kaufte ich nun das angeschaute Fahrzeug und ließ noch eine Solaranlage, mit zusätzlichem Akku einbauen. Eine Woche später fuhren wir mit unseren Fahrrädern nach Raesfeld und holten das Wohnmobil dort ab. Zuhause passte es sehr gut auf einen Parkplatz, neben meiner Garage, ohne dass andere Garagenbesitzer auf unserem Garagenhof behindert wurden.

Im Herbst 2005 schaute ich interessehalber nach, wie viel die verkauften Aktien jetzt wert waren. Ich ärgerte mich natürlich, denn nun hätte ich 135.000€ dafür bekommen. Sicherlich hätte ich mir unter diesen Umständen, ein höherwertiges Fahrzeug gekauft, aber dem war nun mal nicht so.

Als Erstes baute ich ein Autoradio ein. Damit man z. B. im Bett Musik hören konnte und von jedem Platz im Fahrzeug das Gerät ein- oder ausschalten konnte, hatte es eine Fernsteuerung. Da das Radio beim Stehen mit der Aufbaubatterie betrieben werden sollte, fügte ich eine Umschaltung ein. Wenn man beim Stehen dann Radio hören wollte, musste ein Schalter umgelegt werden. Damit beim Herausnehmen des Zündschlüssels nach einer Fahrt musste der Schalter vor der Fahrt wieder zurückgeschaltet werden.

Das nächste technische Gerät, war eine Rückfahrkamera mit TFT-Monitor. Zum Einbauen und Verkabeln musste ich teilweise Oberschränke demontieren. Beim wieder anschrauben stellte ich fest, dass kaum eine Schraube in der Wand hielt. Erstens waren die Schrauben nicht die Geeignetsten, zweitens wurden die Schraubenlöcher nicht vorgebohrt. Dadurch wurde beim Anschrauben mit einem Schrauber, viel Material aus den Schraubenlöchern herausgelöst.

Ich klebte als Erstes mit Weißleim, kleine Holzstückchen in die zu großen Bohrlöcher. Nach dem Aushärten konnten dann die Möbel wieder mit Schrauben befestigt werden, wobei die Holzstückchen wie Dübel funktionierten und ich auch bessere Schrauben verwendete.

Weil ich glaubte, einen Spannungswandler zu benötigen, baute ich ein Gerät mit 500 W Leistung ein. Obwohl man überall lesen konnte, dass man wegen elektronischer Geräte einen Wechselrichter mit Sinusausgang benutzen sollte, benutzte ich einen mit modifiziertem Rechteckausgang. Dieser ist sicher nicht für induktive Geräte (Trafos, Motoren) geeignet. Da heute in elektronischen Geräten nur noch Schaltnetzteile verwendet werden, die die 220V als erstes Gleichrichten, war ein teueres Sinusgerät für mich nicht nötig.

Schwierig wurde es bei der Beschaffung von Campingmöbeln. Im Fahrzeug stand leider nur eine Sitztruhe unter der Dinette zur Verfügung, in der sich außerdem noch ein massives Stahlgestell, für die Gurthalter befand. Nach längerem Suchen fanden wir Regiestühle und einen Tisch, bei dem die Tischplatte aus schmalen Alu-Elementen bestanden, die sich zusammenrollen ließen.

Am 21.6 2005 machte ich meine erste Tour und war davon total begeistert. Der Strom, den die Solaranlage lieferte, war völlig ausreichend. Das Fahren war wegen der Servolenkung und dem kurzen Radstand leichter, als mit meinem 3-Liter-Lupo. In diesem Jahr machten wir einige kleinere Touren durch Deutschland. Danach stellte sich dann meistens heraus, dass noch einige Dinge benötigt wurden. Da aber zu wenig Stauplatz vorhanden war, musste immer wieder genau überlegt werden, wie wichtig das benötigte wirklich war.