Vorwort:
Bei unserer allerersten Tour ins Ausland, nach Norwegen hatte ich noch nicht daran gedacht, darüber einen Bericht zu schreiben. In einem Wohnmobilforum habe ich Ende 2006 über die Mängel meines Reisemobiles geschrieben, mit dem ich diese Norwegentour gemacht hatte. Als ich im Winter 2007/2008 diese Homepage entwickelte, benutzte ich den Foren Bericht und ergänzte ihn um einiges. Als Reisebericht war das immer noch nicht gedacht, sondern es sollte nur etwas über mein Hobby Reisen mit dem Reisemobil berichtet werden.

Als 2009 Monika in meinem Gästebuch schrieb, sie hätte meinem Norwegenbericht gelesen und würde sich freuen, über meine aktuellen Touren zu lesen, fing ich an, bei meinen Touren etwas auf Papier oder im Rechner festzuhalten. Anfang 2011 begann ich, aus der Erinnerung mit Hilfe von Fotos und minimalen Aufzeichnungen von Rosemarie diesen Bericht zu schreiben.

In Spanien fing ich im Januar 2011 an, nach den spärlichen Aufzeichnungen von Rosemarie und mithilfe der Fotos und deren Datumswerte diesen Bericht neu zu schreiben. Einige bekannte und nicht mehr bekannte Ereignisse kann ich leider nicht mehr zuordnen, sodass ich diese weglassen musste. Einiges in diesem Bericht ist zurzeit nicht plausibel. Ich werde noch versuchen, soweit ich es kann dieses in Spanien zu überarbeiten. Im Sommer 2011 werde ich den Bericht ausdrucken, Korrektur lesen und mit Hilfe von Google Maps diesen Bericht noch einmal überarbeiten.

Fr, 26.05.2006.
Um 17 Uhr war es endlich so weit, mit einer Woche Verspätung fuhren wir Richtung Norden. Die Verspätung kam deshalb zustande, weil Rosemarie mit unserem Alkovenfahrzeug nicht mehr fahren wollte und wir seit zwei Wochen ein neues Reisemobil hatten. Ich hatte noch einige Um- und Ausbauten am Fahrzeug machen müssen, wie z. B. die Fahrradbefestigung in der Garage.

Eine so lange Strecke mit einem neuen Fahrzeug zu fahren, bereitete mir etwas Unbehagen. Über die A43 ging es bis Münster und dann weiter über die A1. An der Raststätte Wildeshausen übernachteten wir zum ersten Mal mit diesem neuen Fahrzeug.

Sa, 27.05.2006.
Um 9 Uhr fuhren wir weiter Richtung norden. Am Nachmittag erreichten wir dann auf den Stellplatz in Großenbrode. Hier trafen wir dann Ellen und Günter, mit denen wir die nächsten Wochen zusammenfahren wollten. Die beiden waren schon ca. 10 Mal in Norwegen, zwar nicht mit dem Wohnmobil, sondern mit dem Bus und mit den Hurtigruteschiffen.

Ellen und Günter mussten natürlich mein neues Reisemobil begutachten, denn sie kannten es ja noch nicht. Danach wurde dann grob besprochen, wie wir fahren wollten. Ellen hatte uns als ehemalige Bankerin, mit gutem Kontakt zu ihrem früheren Arbeitsplatz für 200€ norwegische Kronen besorgt. So hatten wir erst mal eine kleinere Geldmenge für notwendige Ausgaben.

So, 28.05.2006.
Heute blieben wir noch in Großenbrode und erkundeten mit den Fahrrädern ein bisschen durch die Umgebung.

Mo, 29.05.2006.
Heute wollten wir nach Puttgarden auf die Insel Fehmarn. Als Erstes machten wir aber einen Abstecher nach Heringsburg, wo wir an einer Tankstelle noch einmal auftankten. Das besondere an dieser Tankstelle war, dass wir hier auch unsere Gasflaschen auffüllen können.

Dann ging es weiter zur Insel Fehmarn, wo wir in Puttgarden den großen Stellplatz Johannisberg fanden. Die Stellplätze waren alle auf Rasenflächen angelegt, was bei Regen nicht gerade optimal ist.

Nachmittags gingen wir in das stellplatzeigene Restaurant, wo wir leckeren Fisch aßen. Später kam ein Wohnmobil an, dessen Fahrer uns erzählte, dass er gerade aus Norwegen komme und dass wegen der vielen Fährüberfahrten sein Geld langsam zur Neige ging.

Di, 30.05.2006.
Um 10 Uhr fuhren wir zum Hafen. Das Einchecken ging sehr schnell, sodass wir um 10:15 Uhr schon auf der Fähre nach Rødby in Dänemark waren. Auf der Fähre hörte ich, dass man für einen geringen Aufpreis ein Kombiticket kaufen kann, mit dem man auch die Fähre von Helsingør nach Helsingborg benutzen kann.

Wir wollten aber die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö benutzen, obwohl der Weg viele Kilometer länger war. Um 13:30 Uhr kamen wir an der Öresundbrücke in Kopenhagen an. Eine Mautstelle war nicht zu sehen. Die Brücke empfand ich gar nicht so besonders groß. Erst als wir auf der schwedischen Seite schon wieder von der Brücke waren, kam die Mautstelle.

Ich weiß nicht mehr genau, wie hoch die Gebühr war, aber ca. 70 Euro müssen es gewesen sein. Obwohl ein Maestro-Zeichen an dem Kassenhäuschen klebte, konnte ich mit dieser Karte nicht bezahlen. Euros nahm man zwar an, aber Münzen, von denen ich genug dabei hatte, wollte man nicht. Also zahlte ich mit zwei Fünfzigern und durfte wählen, ob ich dänische oder schwedische Kronen als Wechselgeld haben wollte, obwohl ich keine davon wollte.

In Schweden ging es dann hinter Malmö bei Sonnenschein über die E6 Richtung Norden. Übernachtet wurde auf einem Parkplatz neben einer Tankstelle und einem McDonalds, wo auch einige Lkws zum Übernachten standen.

Mi, 31.05.2006.
Heute ging es gegen 10 Uhr weiter Richtung Göteborg. Über die E6, die überall gut ausgebaut war, ging es flott weiter. Das Wetter war durchwachsen, sodass wir überhaupt nicht daran dachten, Göteborg zu besuchen, als wir durchfuhren. Mir fiel auf, dass wir uns nie höher als 70 m u. NN bewegten. Gegen 15:30 Uhr kamen wir an dem neuen Grenzübergang in Halden an. Ich sah die erste Mautstation und glaubte, dass es sich um eine Grenzstation handelt. Hier handelte es sich aber tatsächlich nur um die Mautstation für eine Brücke.

Obwohl die Sonne schien, war es trotzdem kalt. Wir beschlossen, an diesem Grenzübergang zu übernachten. Im Informationszentrum konnten einige Prospekte über norwegische Sehenswürdigkeiten bekommen. An einem Bankautomaten konnte ich gebührenfrei norwegische Kronen bekommen. Nebenan gab es einen Garten/Baumarkt, den wir uns anschauten, sonst gab es hier nichts zu sehen. Allerdings wurde hier kräftig an Hallen gebaut, möglicherweise ein Supermarkt oder Ähnliches.

Do, 01.06.2006.
Wir benutzten heute Morgen die saubere Sanitäreinrichtung des Zentrums und tranken noch einen Kaffee. Um 10 Uhr fuhren wir Richtung Oslo los. Bei der Durchfahrt von Oslo mussten wir 20 Kronen Maut bezahlen. Unterwegs sahen wir wie schon in Schweden überall Biker, in kleineren und größeren Gruppen, aber manche auch alleine. An einem Rastplatz an einem See trafen wir auf eine zehnköpfige, deutsche und holländische Gruppe, ein Spanier war auch dabei. Sie erzählten uns, dass sie zu einer Harley-Davidson-Super-Rallye unterwegs seien, die in diesem Jahr im norwegischen Vinstra ausgetragen wird und das größte Harley Treffen in Europa sei.

Weiter ging es über die E6 bis nach Lillehammer, wo wir um 17 Uhr ankamen. Es schien inzwischen die Sonne und wir wollten das Freiluftmuseum Maihaugen besuchen. Leider war es geschlossen, ich weiß leider nicht mehr, ob es an der Jahres- oder Tageszeit lag. Das Einzige, was wir von dem Museum sahen, war eine alte Dampflok mit anhängenden Waggons.

Wir fuhren weiter zu den olympischen Sportstätten von 1994. Die große Olympiahalle wurde sehr gut benutzt. Auch auf einem Fußballplatz war reger Betrieb. Das Olympiagelände war wohl aus einem Wintersportzentrum zu einem Ganzjahressportzentrum erweitert worden. Wir schauten uns alles ausgiebig an, denn wir wollten heute nicht mehr weiter. Als wir etwas müde waren, denn alles war hier auf unterschiedlichen Höhen, suchten wir uns einen Übernachtungsplatz. Es waren genügend passende Plätze vorhanden, wir suchten uns einen weit unterhalb der Sprungschanzen aus.

Fr, 02.06.2006.
Um 10 Uhr fuhren wir Richtung Trondheim, der alten Königsstadt los. Die Bikergruppen unterwegs häuften sich. Nach 14 Uhr machten wir Rast an einem Platz, an dem sich oberhalb ein noch ein riesiges Schneefeld befand und dass im Juni. Ellen, Rosemarie und Günter gingen rauf zu diesem Schneefeld, während ich versuchte herauszufinden, woher die Flüssigkeit im Innenraum meines Fahrzeuges kam. Ich fand den Verursacher leider noch nicht.

Um 17 Uhr kamen wir in Trondheim an. Es regnete stark und wir hatten sehr starken Wind. Wir suchten wir am Hafen eine Möglichkeit zum Übernachten, denn Ellen und Günter meinten, dass es dort viele Möglichkeiten gäbe, wir fanden aber leider nichts. Wir suchten innerhalb der Stadt und fuhren dann einen Berg hoch. Dort fanden wir vor einer Herberge, einen kleinen schräg abfallenden Parkplatz. Wir wollten nicht mehr weiter suchen und blieben dort stehen.

Gerne hätten wir Trondheim besichtigt, denn Zeit hatten wir genug, aber starker Wind mit Regen hinderte uns daran. Wir verschoben die Stadtbesichtigung auf morgen.

Sa, 03.06.2006.
Heute Morgen war das Wetter immer noch schlecht, sodass wir um 10 Uhr beschlossen, die Besichtigung von Trondheim auf die Rückfahrt zu verlegen. Um 10:30 Uhr fuhren wir weiter Richtung Narvik. Einige Male mussten wir Maut bezahlen. Beim zweiten Mal hatte ich mich falsch eingeordnet. In meiner Spur befand sich kein Kassenhäuschen, und während ich einen Automaten zum Bezahlen suchte, forderte mich eine grüne Ampel schon zum Weiterfahren auf. Ich folgte ihr widerwillig und schwor mir, dass das mir sicher nicht noch einmal passieren würde.

Mir fiel heute auf, dass uns keine Biker mehr überholten. Vereinzelt sahen wir einige, die uns entgegen kamen. Wahrscheinlich war der Ort Vinstra, in dem das Bikertreffen stattfand, in der Nähe von Trondheim. Als Günter tanken musste, hatte ich zwar den Tank noch halb voll, wusste aber nicht, wann die nächste Tankstelle kommt. Da ich noch nicht genug norwegische Kronen besaß, fragte ich Günter, ob ich vielleicht mit seiner Kreditkarte aushelfen könnte. Ellen bezahlte dann mit Ihrer Karte für mich, ich hatte zwar den Tank noch halb voll, wusste aber nicht, wann die nächste Tankstelle kommt.

Diese Tankstelle hatte saubere Toiletten, wie fast alle Tankstellen in Norwegen, aber das wussten wir ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dann sah ich einen Bankautomaten und versuchte mit meiner Postsparkarte Geld abzuheben. Der Automat akzeptierte meine PIN nicht, bis ich beim dritten Versuch merkte, dass ich die PIN meiner EC-Karte benutzte. Mit der richtigen PIN klappte es dann auch sofort und wir hatten nun endlich genügend Bargeld dabei. An dieser Tankstelle fragten wir, ob wir Wasser auffüllen dürften, was uns sofort erlaubt wurde.

Wir fuhren weiter und kamen um 13:30 Uhr durch Steinkjer. Um 17 Uhr hielten wir auf einem kleinen Rastplatz an der E6 zum Übernachten an. Ein paar Metern weiter gab es reißende Stromschnellen. Trotz des Krachs, den das tosende Wasser machte, konnten wir gut schlafen.

So, 04.06.2006.
Morgens trafen an unserem Übernachtungsplatz ein Paar aus den neuen Bundesländern ein. Die Beiden waren mit dem Auto und Zelt unterwegs. Sie waren sehr naturverbunden und holten ihr Trinkwasser aus dem Fluss. Das Essgeschirr wurde ebenfalls im Fluss gespült. Die beiden erzählten uns, dass sie bisher nur schönes Wetter hatten, obwohl sie die gleiche Strecke gefahren waren wie wir. Gut, sie waren mit dem PKW schneller als wir und sind unsere Strecke später gefahren.

Gegen 10 Uhr fuhren wir dann los. 1¼ Stunden später sahen wir links vor uns riesige Stromschnellen und hielten dort an. Das Wasser donnerte so laut, das man sich gegenseitig kaum verstand. Neben der Stromschnelle gab es ein Souvenirgeschäft, wo es auf zwei Etagen alles möglichen Souvenirs gab. Rosemarie hatte sich gerade ein schwarzes Armband aus Keramik passend zu ihrer Junghans Uhr gekauft, da strömte eine Gruppe von Deutschen in das Geschäft. Fünfzehn Minuten später klatschte deren Reiseleiter in die Hände, weil die Leute wieder in den Bus einsteigen sollten und kurze Zeit später fuhr der Bus vom Parkplatz. Solch eine Hektik bei einer Busreise wäre sicher nichts für uns, stellte ich fest. Vielleicht waren es aber auch Passagiere eines Hurtigruteschiffes, die während eines Hafenaufenthaltes, eine Busfahrt gebucht hatten.

Um13:30 kamen wir durch Mosjøn und wir beschlossen uns diesen Ort etwas anzuschauen. Es war zwar kalt und wolkig, aber die Sonne schien immer mal wieder durch Wolkenlücken. Der Ort war recht sauber und die meisten der Holzhäuser befanden sich in einem guten Zustand.

Nach einer Stunde Aufenthalt in Mosjøn fuhren wir weiter. Ellen und Günter wollten uns den Svartisen Gletscher zeigen und wir kamen 19:45 Uhr am Gletschersee an. Als wir zur Information gingen, konnten wir lesen, dass das Ganze erst am 11. Juni geöffnet wird. Um zum Gletscher zu gelangen, musste man erst mit einem Boot über den See gebracht werden.

Wir holten unsere Fahrräder heraus und versuchten am Seeufer entlang Richtung Gletscher zu kommen. Erst kamen wir auch gut vorwärts, aber dann wurden die Kieselsteine am Ufer immer größer und dicker, sodass wir die Fahrräder immer häufiger darüber tragen müssen. Irgendwann sahen wir einen Weg, weg vom Ufer und sofort nutzten wir diesen, um zurückzufahren. Als wir zu den Fahrzeugen zurückkommen, sehe ich eine grüne Lache im Bereich der Fahrertür unter dem Fahrzeug, es war offensichtlich Kühlflüssigkeit. Bei der Kontrolle des Ausgleichbehälters befand sich aber noch ausreichend Kühlflüssigkeit darin. Wir beschließen, auf diesem Parkplatz zu übernachten.

Obwohl wir inzwischen 1 Uhr hatten, versuche ich dem Grund der auslaufenden Kühlflüssigkeit Lecks noch auf die Spur zu kommen. Ich vermute eine Undichtheit im Wärmetauscher der Zusatzheizung hinter dem Fahrersitz. Ich löste den Wärmetauscher von seiner Befestigung und tatsächlich befand sich im Kasten, wo er eingebaut war, eine Menge klebriger Flüssigkeit. Mit Küchentüchern trocknete ich alles und legte danach an verschiedenen Stellen Toilettenpapier aus, um zu sehen, wo genau das Leck war.

Mo, 05.06.2006.
Am Morgen untersuchte ich die Toilettenpapierblätter, die alle etwas feucht geworden waren. Es schien aber alles nur Restfeuchte zu sein, die ich in der Nacht nicht richtig entfernt hatte. Ich reinigte noch einmal alles, fixierte an verschiedene Stellen wieder Toilettenpapierblätter und schraubte den Wärmetauscher wieder provisorisch ein.

Auch unter dem Fahrzeug lag nicht mehr Flüssigkeit als in der Nacht, sodass wir erst einmal losfahren wollten, um einige Kilometer später noch einmal nach dem Leck zu schauen. Auf den ersten Kilometern fuhren wir an dem Fluss vorbei, der von dem Gletschersee gespeist wurde. Das Wasser hatte eine ungewöhnlich olivgrüne Farbe, wie ich es noch nie gesehen hatte. Nach circa 20 Kilometern hielt ich wieder an und es bildete sich unter dem Fahrzeug wieder eine Lache.

Nach Lösen des Wärmetauschers konnte ich tatsächlich das Leck dank des Toilettenpapiers entdecken. Ein Schlauchanschluss war undicht, obwohl die Schlauchschelle sehr fest angezogen war. Ich klebte zwischen Schlauch und Schelle ein Gewebeband. Damit schien das Leck abgedichtet. Bei meinem nächsten Reisemobil stellte ich fest, dass Bürstner alle Schlauchschellen mit einem viel zu hohen Drehmoment angezogen hatte und damit viele Anschlüsse zerstört hatte.

Als wir wieder losfuhren, zeigte mir das Warndisplay an, das der Ölstand zu niedrig wäre und ich sofort in die Werkstatt müsse. Ich blieb stehen und fand den Messstab nicht. Also fuhr ich Günter vorsichtig hinterher. Nach ca. 60 Kilometern kommen wir in einen kleinen Ort, wo ich eine Tankstelle sehe. Über Funk benachrichtige ich Günter, dass ich Öl und Kühlflüssigkeit kaufen wollte. Welches Öl ich brauchte, fand ich in der Betriebsanleitung. Das Öl war in der Tankstelle kein Problem, aber bei der Dose “Antifreeze“ wusste ich nicht, ob es sich um Kühlflüssigkeit oder um Scheibenwaschzusatz handelte.

Als ich Öl einfüllen wollte, war eigenartigerweise der Ölstand wieder in Ordnung, sodass ich nur die mangelnde Kühlflüssigkeit auffüllte. Die Ölmeldung war eine Fehlmeldung, die dann auftrat, wenn das Fahrzeug beim Starten schief steht und erst wieder verlöschte, wenn das Fahrzeug mindestens zehn Minuten auf geradem Untergrund abgestellt wurde. Dieses fand ich aber erst nach mehreren ähnlichen Situationen heraus.

Günter hatte meinen Funkspruch leider nicht empfangen. Ich hörte ihn auf einmal über Funk rufen, als er mir wieder entgegen kam. Um 11:30 Uhr kommen wir am Polarkreis Center an, das wir natürlich auch besuchen. Außen sind überall noch Schneefelder zu sehen. Obwohl außerhalb des Centers vieles zu besichtigen ist, gehen wir schnell hinein, weil es draußen einfach zu kalt ist. Innen erfahren wir Wissenswertes über den Polarkreis, in einem Souvenirshop kann man typisch Norwegisches bekommen. Es geht über Norweger-Pullover, Mützen und andere Bekleidungsstücke, aber auch Trolle in jeder Größe.

Rosemarie kauft Postkarten mit Briefmarken, die hier auch abgestempelt werden, wenn man sie in den großen roten Briefkasten einwirft. Rosemarie erwirbt ein Zertifikat, das ihr bescheinigt, dass sie den Polarkreis überquert hat. Außerdem kauft sie einen norwegischen Filzhut, den sie aber später nie mehr getragen hat. Als wir weiterfahren, sehe ich wieder eine grüne Lache unter meinem Fahrzeug.

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt kommen wir in Saltdal an, wo wir einen Wasserfall besichtigen wollen. Um dorthin zu kommen, müssen wir ein paar Kilometer laufen, unter anderem über eine Hängebrücke. Auf dieser Brücke bemerke ich, wie klar das Wasser ist und wie tief man hineinschauen kann. Rosemarie ist die Hängebrücke nicht ganz geheuer, aber mit beiden Händen am Geländer konnte sich überwinden. Bis zum Wasserfall kamen wir allerdings nicht, wir konnten ihn nur aus der Entfernung sehen.

Auf dem Rückweg zum Fahrzeug konnten wir sehen, wie hart die Vegetation um das Überleben kämpft. So sahen wir umgestürzte Birken (das sind die am häufigsten vorkommenden Bäume in Norwegen), die, selbst wenn sie am Felsen senkrecht herunterhingen, weiter wuchsen und versuchten eine Krone nach oben zu bekommen.

Ellen und Günter luden uns in ein Restaurant zum Essen ein. Sie sagten zwar nicht, dass es wegen Ellens Geburtstag am nächsten Tag war, aber Rosemarie hatte den Termin in ihrem Kalender.

Um 19:30 fuhren wir weiter über die E6 nach Norden, Richtung Bodø. Um 23:30 Uhr hielten wir an einem kleinen Holzhäuschen neben einer Schranke vor einem Pass zum Übernachten an. Das Häuschen war beheizt, hatte Toiletten und Räume mit Tischen und Bänken. Eine Gruppe von Bikern hatte sich hier zum Übernachten eingerichtet. Dieses Häuschen dient Wartenden, die vor der Schranke stehen, bis der Pass wieder freigegeben ist.

Wir schauten noch TV, denn wir hatten heute noch etwas vor. Um 24 Uhr sangen wir vor Ellens Wohnmobil “Happy Birthday“. Ein kleines Geschenk hatten wir dank Rosemarie auch dabei. Die beiden luden uns in ihr Fahrzeug ein und wir feierten noch circa eine Stunde Ellens Geburtstag.

Di, 06.06.2006.
Heute wollen wir die Lofoten erreichen, die größte der norwegischen Inselgruppen. Um 10:15 Uhr fahren wir bei feuchtem und kaltem Wetter, los über die E6, Richtung Ulvsváhke. In Ulvsváhke biegen wir auf die 81 ab, Richtung Hamarøy und von dort weiter nach Skutvik. Nach kurzer Wartezeit können wir auf die Fähre nach Svolvær, die um 11:15 Uhr ablegt. Vom Wasser aus sehen die norwegischen Berge viel höher aus. Trotz der dichten Wolken haben wir eine gute Sicht. Lange hielten wir es Außen nicht aus, aber innen war es angenehm warm.

Die Überfahrt dauerte ca. vier Stunden und zwischendurch gab es auch mal höheren Wellengang. Vor allem auf dem letzten Teil der Überfahrt kamen wir an vielen kleinen Orten, aber auch einzelnen Häusern vorbei, auch an einem Leuchtturm. Das alles hätten Postkartenmotive sein können. In Svolvær parkten im Hafen und schauten uns kurz diesen Ort, den Hauptort der Lofoten an. Als wir zurückkamen, sahen wir, dass sich neben uns ein weiteres Reisemobil aus dem Kreis Recklinghausen hingestellt hatte.

Nun ging es der E10 folgend erst Richtung Westen weiter. Wir mussten über viele hohe Brücken, die deshalb so hoch waren, weil die großen Hurtigrutenschiffe darunter passen mussten. Manche Brücken waren nur einspurig und es kostete schon Mut, diese steilen Auffahrten zu befahren. Oben war dann allerdings die Fahrbahn so breit, dass man aneinander vorbei fahren konnte. Mit diesem Wissen klappte es an der nächsten Brücke viel einfacher.

Um 16 Uhr kommen wir durch Henningsvaer, das erste was wir sehen, sind die Holzgestelle, die voller Stockfisch sind. Wir schauten uns den Ort ausgiebig an. Einige der Holzhäuser waren auch vollgepackt mit Stockfisch. Einige Holzhäuser waren in sehr schlechtem Zustand, kein Motiv für Postkarten, wobei man aus der Entfernung den schlechten Zustand nicht sieht. Besonders schlimm sind die Holzstützen, die teilweise im Wasser stehen. Verrottete Stützen werden durch neue ersetzt und provisorisch mit einem oder zwei Brettern mit anderen Stützen verbunden sind. Das Stützen stehen krumm und schief und sehen nicht vertrauenserweckend aus.

Durch das klare Wasser konnte man bis auf den Meeresgrund sehen, und dass waren bestimmt fünf bis zehn Meter. Auf der einen Seite ist so klares Wasser was ganz tolles, aber man sah auch alte Sünden der Dorfbewohner, denn den ganzen Schrott, den man mal irgendwann ins Meer versenkt hatte, konnte man sehen und das sah nicht gut aus.

Nach einer Stunde fahren wir weiter und kommen nach 21 Uhr wir in der Nähe von Flakstad, zu einem größeren asphaltierten Parkplatz. Wir beschlossen, hier zu übernachten. Oberhalb des Platzes befand sich eine am Felsen befestigte Abbildung eines Wikingerschiffes die nachts laut klapperte. Da es noch recht früh war, baute ich meine externe Satellitenantenne auf, um fernzusehen. Ich brauchte recht lange, bis ich Empfang hatte, weil ich mich bei der Richtung um 90° verschätzt hatte.

Unser Parkplatz war allerdings auch bei den norwegischen Jugendlichen beliebt. Nachts übten sie mit ihren Autos und durchdrehenden Reifen, was das Schlafen etwas schwierig machte.

Mi, 07.06.2006.
Heute Morgen geht es weiter zum südlichsten Ort der Lofoten, mit dem weltweit kürzesten Namen, “Å“. Wir fahren wie gestern weiter über die E10 und kommen gegen 15 Uhr dort an. Viel gab es dort nicht zu sehen, sodass wir nach einer halben Stunde wieder zurück Richtung Norden fuhren. In Sørvågen machten wir eine Pause.

Da Ellen und Günter nun nicht mehr bis zum Nordkap fahren wollen, trennten wir uns mittags von den Beiden. Wir waren inzwischen so weit im Norden, dass wir die letzten 1000 Kilometer auch noch fahren wollten, damit wir uns später keine Vorwürfe machen müssen, dieses versäumt zu haben.

Das Wetter wurde besser und wir kamen an einem Sandstrand bei Ramberg vorbei, an dem das Wasser grün leuchtete. Das mussten wir und natürlich anschauen. Der Strand zog sich circa 1½ Kilometer um eine Bucht. Wäre es nicht so kalt und der Strand nicht so feucht, könnte man meinen in der Südsee zu sein. Nachdem wir den Strand einmal hin und her gelaufen sind und ein paar schöne Muscheln gesammelt hatten, ging es weiter.

Nach einer Stunde Fahrtzeit kommen wir an dem Wikingermuseum bei Borg vorbei, was wir dann auch besuchen wollten. Das Museum hat die Form eines umgedrehten Schiffes. Leider ist das Museum geschlossen, aber wir können durch das Freiluftmuseum laufen, wo wir sehen können, wie ein Wikingerhäuptling früher gelebt haben soll. Mit dem Nachbau eines Wikingerschiffes “Lofotr“ im Maßstab 1/1 kann man sogar mitfahren. Leider konnte die von außen imposant aussehende hölzerne “Borgekirke“ nicht besichtigt werden.

Bevor wir um kurz vor 20 Uhr weiterfuhren, wurde der Gasgrill unseres Reisemobiles eingeweiht und ich verbrannte mir leider an der Fronttür meinen Arm. Dafür schmeckte der gegrillte Leberkäs ausgezeichnet. Gegen 22 Uhr kommen wir in Fiskebøl bei der Fähre nach Melbu auf den Vesterålen an. Die Vesterålen sind die größere Schwester der Lofoten. Tatsächlich kommt um 22:30 Uhr eine Fähre, mit der wir kurze Zeit später Richtung Melbu fahren können. Die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde.

Da wir noch nicht müde und es ja nicht dunkel wurde, beschließen wir noch eine Weile weiterzufahren.

Do, 08.06.2006.
In dieser Nacht fuhren wir bis 2:30 Uhr weiter. Während der ganzen Zeit war es so hell, als würde in einer halben Stunde die Dämmerung einsetzen. Als wir einen geeigneten Platz zum Übernachten fanden, hinderten uns zwei schlecht geparkte holländische Wohnwagengespanne daran, einen Wendehammer zu benutzen. Beim Rangieren schätzte ich wohl den Abstand zu einer Holzhütte falsch ein, sodass sich plötzlich mit lautem Krachen ein Teil des Hüttendaches in unserem Fahrzeug befand. Beim Vorwärtsfahren krachte es sogar noch stärker und ich sah ein großes Loch in unserer Rückwand.

Gott sei Dank hatte ich Panzerband zum Überkleben dabei, aber das Loch war zu hoch für mich, sodass ich mir von den Holländern heimlich eine Trittstufe ausleihen musste, um das Loch zu flicken. Nach dem Abdichten wurde übernachtet, wobei es mir wegen des Loches nicht richtig gelang einzuschlafen.

Um 11 Uhr fuhren wir morgens weiter. Der Himmel war im Gegensatz zu Mitternacht wieder stark bewölkt. Auf einer Brücke der RV17 sehen wir unter uns eine starke Strömung. Da nebenan das Saltstraumen opplevelssenter liegt, in das wir reinschauen, erfahren wir, dass die Strömung durch Gezeiten entsteht. Es handelt sich hier um den Saltstraumen, den größten Mahlstrom der Welt. Viermal am Tag werden hier rund 400 Mio. m3 Wasser durch einen etwa 150 Meter breiten Sund gedrückt. Für mich war das alles neu, ich hatte noch nie davon gehört.

Nach einigen Kilometern über die RV17 ging es dann weiter über die RV80 bis nach Bodø. Dort angekommen kauften wir ein paar notwendige Dinge ein, dann ging es sofort weiter. Die weitere Strecke führte an besonders viel Wasser vorbei. So viele Brücken wie heute, mussten wir bisher auch noch an keinem Tag bewältigen. Wir fuhren heute bis 22:30 Uhr und machten viele Kilometer. Sonst gibt es nichts Besonderes mehr zu berichten, übernachtet wurde in Alta.

Fr, 09.06.2006.
Um 9 Uhr ging es weiter über die E6, Richtung Nordkap. Im Radio kam auf einmal „Morgenstimmungen“ von Edvard Grieg, dem bekanntesten norwegischen Komponisten. Es kam in mir eine ganz besondere Stimmung auf, weil die Musik genau das beschrieb was wir gerade sahen, die Umgebung, das Licht, es passte alles. Ich hatte noch nie etwas derartiges erlebt. Selbst Rosemarie, die eigentlich ein Musikbanause ist, bemerkte das Besondere der Situation.

Gegen 10:30 Uhr musste ich anhalten, weil eine Herde Rentiere ganz sorglos auf der Straße lief. Das war das erste Mal, dass ich solche Tiere in der Natur gesehen hatte. Es war faszinierend zu sehen, wie weich und elastisch sich die Tiere bewegten. Von unserem Reisemobil ließen sie sich überhaupt nicht stören. Durch langsames Fahren kamen wir dann an den Tieren vorbei.

Weiter ging es über die E6 bis zum Olderfjord, wo es links auf der E69 weiterging. Um 14 Uhr kamen wir am Nordkap-Tunnel an. Dort mussten wir ca. 200 Euro für die Tunneldurchfahrt und Eintritt für 2 Personen für das Nordkap-Zentrum zahlen. Dieser Tunnel hat es in sich. Er ist zwar nur 6870 Meter lang, liegt aber an der tiefsten Stelle 212 m unter dem Meeresspiegel.

Zuerst geht es noch mit mäßigem Gefälle durch den gut beleuchteten Tunnel. Die nächste Stufe hatte schon mehr Gefälle, bis dann die dritte Stufe kam. Zusätzlich zur Motorbremse musste kräftig gebremst werden, so war ich froh, als es endlich wieder abgestuft bergauf ging, bevor wir dann wieder Tageslicht sehen.

Auf der Insel Máhkarávju gab es eine relativ spärliche Vegetation, trotzdem sah man überall Rentiergruppen grasen. Das Wetter war noch immer sehr schlecht, vor allem war der Wind sehr stark. Während der Fahrt hatte ich schon seit Längerem das Gefühl, dass bei starkem Seitenwind, dieser Wind und manchmal sogar Wolken hinter unserem Rücken vorbeizogen. Ich hielt mal kurz an, denn bei diesem Wind konnte ich testen, ob irgendetwas undicht war. Als ich zwischen der Verkleidung der Fahrerkabine und dem Kleiderschrank schaute, traute ich meinen Augen nicht, ich konnte die Straße sehen. Es fehlte ein Stück in der Wandverkleidung. Das war wohl der Hauptgrund, weshalb wir abends in der Fahrerkabine immer kalte Beine hatten. Mit Handtüchern und Decken versuchten wir nun, die Undichtheit provisorisch zu verschließen.

Bei der weiteren Fahrt konnte man auch Sami-Zelte seitlich der E69 sehen. Die Straße endete an einem großen Parkplatz vor der Nordkaphalle. Viele Fahrzeuge waren auf dem großen Parkplatz nicht zu sehen. Weil ich Angst hatte, dass mir wegen des starken böigen Windes die Tür beim Öffnen aus der Hand gerissen wird, stellte ich mich quer zum Wind. Ich sah, wie vier Menschen ziemlich mühselig versuchten, ein umgestürztes Motorrad wieder aufzurichten.

Im Eingangsbereich der Nordkaphalle bemerkte ich, dass ich meine Kamera vergessen hatte. Ich ging sie aus dem Fahrzeug holen und hörte auf dem Rückweg von hinten starke Geräusche. Als ich mich umdrehte, sah alles Düster aus und man konnte sehen, dass Regen waagerecht auf mich zukam. Ich rannte Richtung Eingang der Halle und wollte kurz davor abbremsen, aber es ging durch den starken Rückenwind nicht. Mit voller Geschwindigkeit raste ich durch den Eingang, deren Türen Gott sei Dank offen standen, sonst hätte ich mich sicher schwer verletzt.

In der Nordkaphalle gibt es vieles zu sehen. Im Souvenirshop gab es ähnliche Dinge, wie im Polarkreiscenter. In einem größeren Bereich konnte man in mehreren Sprachen nachlesen, was die Deutschen im Zweiten Weltkrieg hier in Norwegen angerichtet hatten. So wurde die E6 Deutschen bzw. deren Kriegsgefangenen gebaut, um den Nachschub zu sichern. Oder über das deutsche Schlachtschiff Tirpitz, das im Zweiten Weltkriegs im Kåfjord lag und 1944 von britischen Bombern zum Kentern gebracht wurde.

Weiter ging es durch einen in Fels gehauenen Gang mit leichtem Gefälle. An den Seiten gab es Schaukästen, wo verschiedene Dinge zu bestaunen waren. Zum Beispiel sah man als Modell, wie Seeleute von der See aus zum Nordkap heraufkamen.

in Zimmer, das der siamesische König Chulalongkorn, Norwegen geschenkt war auch ausgestellt. Sehr schön fand ich auch die kleine Kapelle, in der durch besondere Beleuchtung eine eindrucksvolle Stimmung herrschte.

Am Ende führt der Gang in ein Restaurant, von dem aus man einen Panoramablick auf die Weltkugel und dem Meer dahinter hat. Wir aber hatten wegen des schlechten Wetters diese tolle Aussicht nicht. Selbst die nur ein paar Meter entfernte Weltkugel war manchmal nicht zu sehen.

Dafür entschädigte uns die Multivision, auf die wir eine Weile warten mussten. Auf drei Schirmen, angeordnet wie die Fenster eines Flugzeugcockpits, sahen wir eine fantastische Natur ober- und unterhalb der Meeresoberfläche. Es sah aus, als wenn man bei wunderschönem Wetter über das Meer und die Berge fliegt und dann nach eintauchen in das Meer, mit einem U-Boot hell erleuchtete Unterwasserwelt erkundet.

Nachdem wir alles besichtigt hatten, versuchten doch noch zur Weltkugel zu kommen, aber wegen des Sturmes, der den Regen in unser Gesicht peitschte, gaben wir auf. Auf dem Parkplatz sah ich, wie vier Personen versuchten, ein umgestürztes Motorrad wieder aufzurichten. Ihnen gelang das zwar, aber der Sturm bereitete ihnen gewaltige Probleme.

Da unser Reisemobil immer noch vom Sturm durchgeschüttelt wurde, beschlossen wir sofort hier wegzufahren. In dem Tunnel war ich wieder froh, als die Talfahrt beendet war und es wieder aufwärtsging. Auf dem Weg Richtung Hammerfest fanden wir einen Platz, wo wir gut übernachten konnten. Rosemarie wollte einen Kaffee kochen, aber es war kein Wasser. Auch auf dem Display war der Tank leer. Ein Blick auf die Temperatur zeigte, dass die minimalste Temperatur 2,5 C betrug, wodurch das ELASI (Sicherheitsventil) des Boilers öffnete. Normalerweise läuft nur der Boiler leer, aber durch das Schaukeln des Fahrzeugs lief der Tank nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren auch aus.

Also fuhren wir nach Hammerfest um Wasser aufzutanken, Diesel wurde natürlich auch getankt. Wasser bekommt man in Norwegen an fast jeder Tankstelle, entsorgen kann man auch an vielen. Nachdem unser Reisemobil wieder bereit war, suchten wir einen Platz zum Übernachten. Auf einem alten hässlichen Parkplatz, mitten in der Stadt, aber direkt am Meer blieben wir stehen. Hinter uns stand ein Bretterzaun, hinter dem das Meer lag. Ich hatte keine Probleme mit dem Standplatz, aber machte das Klappern des Zaunes nervös, wegen des Meeres dahinter.

Sa, 10.06.2006.
Morgens liefen wir etwas durch Hammerfest. Weil es noch immer stark stürmte, fuhren wir um 10 Uhr in Hammerfest los. Unterwegs sahen wir einen Regenbogen, der so flach war, wie ich es noch nie gesehen hatte. Der musste natürlich auf einem Foto festgehalten werden. Heute gab es nur Natur pur zu sehen, auf der einen Seite waren immer Berge, auf der anderen Seite immer Wasser.

Obwohl wir ständig an Wasserfällen vorbeifuhren, wurde nicht ein einziges Mal eine Straße überflutet. An jedem Wasserfall gab es an die Menge angepasste Rohre unter der Straße. An vielen Wasserfällen war die Straße erst vor einiger Zeit aufgerissen worden, dort wurden die bisherigen Rohre durch größere ersetzt. Die Unterführungen und die unzähligen hohen Brücken müssen dem norwegischen Staat viel Geld gekostet haben.

Als wir durch Alta kommen, scheint man dort ein größeres Fest zu feiern. Blasmusikkapellen werden von einem Spielort zum anderen gefahren. Wir suchen eine Parkmöglichkeit und haben Glück, denn wir finden etwas abseits der Ortsmitte einen großen Parkplatz. In der Innenstadt findet ein großer Markt statt. Die Geschäfte sind alle geöffnet, obwohl heute Sonntag ist. Der Markt war so etwas wie ein Trödelmarkt, dort kaufte Rosemarie von einem Samen für 550 NOK ein Rentierfell. In einer Bäckerei kauften wir ein Brot, bei dem ich dachte, dass die Verkäuferin sich beim Preis geirrt hatte. Aber dieser günstige Preis war richtig und das Brot schmeckte sogar richtig lecker.

Nach 1½ Stunden Aufenthalt in Alta fuhren wir weiter Richtung Süden. Ein paar Stunden später sehe ich ein Hinweisschild zum Polarzoo und einem Wohnmobilstellplatz. Wir biegen ab, den Hinweisschildern folgend. Nach einigen Kilometern kommen wir am Polarzoo an. Gegenüber liegt tatsächlich ein größerer Stellplatz für Wohnmobile, ich sehe aber nur ein einziges Fahrzeug dort stehen. Der Zoo ist auch geschlossen, was an der späten Stunde liegt. Auf einer Tafel stehen die Preise für den Stellplatz und die sind ziemlich hoch. Besonders hoch empfinde ich die Kosten für Strom.

Mir gefällt dieser leere abgeschiedene Stellplatz nicht, dazu noch die hohen Preise, also fahren wir weiter. Irgendwann finde ich einen, kleinen Parkplatz gegenüber einem Wasserfall, den ich zur Übernachtung geeignet halte. Als wir Nachrichten im TV schauten, merkten wir, dass wir gestern die Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft verpasst hatten. Als ich nachts mal zur Toilette musste, sah ich durch die Dachluke die Sonne kräftig scheinen. Da es das erste Mal war, dass ich die Mitternachtssonne sah, musste ich nach draußen um ein paar Fotos zu machen. An den bisherigen Tagen war es zwar auch immer noch um Mitternacht hell, aber die Sonne war immer durch Wolken verdeckt.

So, 11.06.2006.
Wir fuhren heute wieder um 10 Uhr los. Da wir Tromsø besuchen wollen, verlassen wir bei Gárgán die E6 und fahren auf der E8 weiter. Um 12:30 Uhr kommen wir in Tromsø an und suchen dort einen Parkplatz, denn wir wollen und den Ort etwas näher anschauen. In einer Baulücke an einer Straßeneinmündung sehen wir einen provisorischen kostenpflichtigen Parkplatz. Auf der anderen Straßenseite waren auch noch Lücken zwischen parkenden Autos frei, ohne dass dort jemand bezahlte. Ich machte unseren Parkplatz zu einem Sonderziel in unserem Navi, nehmen dieses mit. So haben wir die Sicherheit, dass wir unser Fahrzeug finden, auch wenn wir uns mal verlaufen sollten.

Am Hafen sahen wir ein mittelgroßes Passagierschiff, aus dem viele Menschen ausstiegen und mit Bussen weiterbefördert wurden. Nachdem um den Hafen herumgelaufen waren, sahen wir eine Holzkirche, die wir uns näher anschauen wollen. Wir erfahren, dass sich um die Kathedrale von Tromsø handelt. Innen ist die Kathedrale einfach und schlicht eingerichtet. Ein Teil der Kirche ist mit einem Vorhang abgetrennt, dort wird Kaffee und Kuchen serviert. Wir wissen natürlich nicht für wen, ich habe so etwas noch nie gesehen.

Wir sahen noch weitere imposante Gebäude, wie die Bibliothek oder das Rathaus. Auf einem großen Platz wurde in einem Zelt eine Freiluftmesse abgehalten. Die Musik kam von einem Chor, der sich auch in dem Zelt befand.

Wir kamen nach zweieinhalb Stunden wieder am Parkplatz, ohne die Hilfe des Navis zu nehmen. Auf dem Parkplatz sahen wir, wie die gegenüber geparkten Fahrzeuge alle Knöllchen bekamen. Da hatten wir wirklich Glück gehabt, denn wir hatten bezahlt und die Parkzeit nicht überschritten. Um 15 Uhr ging es dann weiter Richtung Narvik.

Auf der weiteren Fahrt über die E6 kommen wir an verkrüppelten Birken vorbei. Bei der Hinfahrt vor einigen Tagen waren sie mir schon aufgefallen, weil ich glaubte, dass sie abgestorben waren. Jetzt aber waren sie mit einem leichten Grün überzogen. Ich fand es äußerst faszinierend, wie die Natur hier um das Überleben kämpft.

Mo, 12.06.2006.
Um 10 Uhr fuhren wir von unserem Übernachtungsplatz los und kommen 40 Minuten später in Narvik an. Da wir heute mal sonniges Wetter haben, wollen wir uns auch Narvik anschauen. Als wir an einem Bankautomaten vorbei kommen, hebe ich noch einmal Geld ab. Vieles bekommen wir allerdings nicht zu sehen. Hervorzuheben ist zum Beispiel die Spiegelpyramide oder die Freiluftbühne. Nach circa einer Stunde fahren wir weiter.

Nach 2½ Stunden Fahrt kommen wir auf einer kleineren Insel an einer Picknickbank vorbei und halten an. Obwohl die Sonne wunderbar strahlt, ist es doch sehr kalt. Wir trinken heißen Kaffee und essen etwas, und sonnen uns auch noch ein wenig. Weil durch die strahlende Sonne, die weißen Felsen und das klare Wasser der Platz hier wunderbar aussieht, mache ich ein paar Fotos. Diesmal möchte ich auch mal fotografiert werden. Ich erkläre Rosemarie, dass sie den Auslöseknopf der Kamera vorher leicht andrücken muss, bevor sie ganz durchdrückt.

Ich steige für das Foto in das klare aber kalte Wasser. Rosemarie scheint den Auslöser aber bestimmt 15 Sekunden halb durchzudrücken, bevor sie das Foto macht. Das ist für mich aber äußerst kalt, sodass ich die Zähne zusammenbeißen muss, um es im Wasser auszuhalten. Als es dann geschafft ist, bin ich froh, wieder aus dem Wasser raus zu sein und wir fahren kurz darauf weiter.

Um 15 Uhr ist die E6 auf einmal beendet. Eine Fähre will gerade ablegen. Ich halte kurz an, um zu schauen, ob ich eventuell eine andere Strecke fahren kann, finde aber keine. Als ich dann weiter Richtung Fähre fahre, lässt diese noch einmal die Rampe herunter, sodass wir noch mitfahren konnten. Die Fahrt von Skatgarden nach Bognes dauert eine halbe Stunde und kostet 222 norwegische Kronen. Von dort geht es dann wieder auf der E6 weiter Richtung Fauske.

Von Fauske ist es dann nicht mehr weit bis nach Saltdal. Dort halten wir an einer Tankstelle zum Tanken an. Wie bisher fast immer tanken wir auch Frischwasser und entsorgen unsere Toilette und das Grauwasser. Auch die sauberen Toiletten, die in Norwegen jede Tankstelle hat, benutzen wir. Da die Tankstelle auch eine Waschmöglichkeit hat, wo wir mit unserem Fahrzeug drunter passen, wasche ich auch noch unser Reisemobil, was es wirklich nötig hatte.

Als Belohnung für das saubere Auto, wollen wir in dem Restaurant essen, wo wir mit Ellen schon auf der Hinfahrt waren. Leider hat die Küche geschlossen, sodass wir nur fertige Teller aus dem Regal nehmen konnten. An Getränkestand sehen wir nur Cola Fanta Sprite usw. was für uns beiden nicht gesund ist, also nahmen wir Wasser. An der Kasse fragt und eine junge freundliche Frau, ob wir wissen, dass wir Wasser genommen haben. Als wir sagen, dass uns das klar ist, sagt sie, dass Wasser in norwegischen Restaurants kostenlos sei.

Bei der Weiterfahrt von Saltdal fahren wir neben einem schmalen Fluss, der von dem Wasserfall gespeist wurde, zu dem wir bei der Hinfahrt gelaufen sind. Mit jedem Meter wird der Fluss breiter. Nach dreißig Kilometern kann man kaum noch das andere Ufer erkennen.

Um 22:00 Uhr kommen wir am Polarkreis Center an. Die Temperaturen sind noch sehr angenehm mild und die Sonne strahlt noch. Das Center hatte schon geschlossen, wir waren aber zum Schlafen noch nicht bereit. Wir schauten uns die Umgebung des Centers an. Die Schneefelder waren inzwischen verschwunden und überall konnte man Steinhaufen sehen, mit denen sich Menschen sich hier verewigten. Auch mit Steinen geschriebene Namen, meist von Pärchen gab es zu bewundern. Um 24 Uhr gingen wir schlafen, da war die Temperatur noch sehr mild.

Di, 13.06.2006.
In der Nacht fielen die Temperaturen aber wieder in einen frostigen Bereich. Wir fahren los und sind froh, als unser Fahrzeug durch die Motorwärme wieder warm wird. Um 11:30 Uhr fahren wir bei niedrigen Temperaturen am Polarkreiscenter los. Kurz nach 14 Uhr sehe ich ein Hinweisschild zum Svartisen Gletscher. Da der Besuch seit zwei Tagen ja möglich ist, fahren wir dorthin. Unterwegs sehen wir Hinweisschilder zu zwei Grotten, die man besichtigen kann.

An der Stelle angekommen, wo man mit dem Boot übersetzen muss, um zum Gletscher zu gelangen, stellen wir fest, dass wir zu spät sind. Da das Wetter wieder nach Regen aussieht, überlege ich, dass eine Grottenbesichtigung nicht schlecht wäre. Wir warten vor der Anmeldehütte der Setergrotte, wo nach und nach auch andere Leute eintrafen. Etwas später mussten wir uns dann umziehen. Für ca. 30 Euro wurden wir mit Overall, Helm mit Leuchte, Gummistiefel und Handschuhen ausgerüstet und dann ging es mit zwei jungen Studentinnen als Führer in die Tiefe.

Rosemarie hatte dann doch Angst dort hineinzugehen und wurde auch von anderen überredet, draußen zu bleiben. Unter Grottenbesichtigung hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, ich kam mir jetzt vor wie ein Höhlenforscher. Meine Helmleuchte war etwas schlecht, dass ich Probleme beim Klettern hatte, die Entfernung zum Boden zu schätzen. Ich versuchte dann, mit meinem Hintern die Steinblöcke herunterzurutschen.

Anfangs waren die Wände mit Eis belegt, dass so aussah wie Raureif, später waren sie dann eisfrei. Wir kamen dann in eine Halle, in deren Mitte sich eine große Eissäule mit einem Durchmesser von 1½ Metern befand. Diese Säule sollte bis in ein paar Monaten abnehmen, um dann im Winter wieder zu wachsen. An einer anderen Stelle hing ein kleiner Stalaktit in ca. zwei Metern Höhe. Eine der Führerinnen maß nach und erzählte uns, dass er in zehn Jahren um einen Zentimeter gewachsen ist. Das machte sie sicher bei jeder Führung durch die Grotte als Gag.

An einer anderen Stelle hielten wir an und mussten unsere Leuchten ausschalten. Es herrschte völlige Dunkelheit. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich mich nicht an einen Felsen hinter mir hätte anlehnen können. Nach etwas mehr als einer Stunde ging es dann wieder aufwärts, worüber ich sehr froh war, trotzdem dauerte es noch mehr als eine dreiviertel Stunde, bis wir wieder am Tageslicht waren. Für mich war klar, dass ich nie wieder in eine Grotte gehen werde.

Nachdem ich noch ein Zertifikat für die erfolgreiche Besichtigung bekommen hatte, konnten wir um 16:45 Uhr weiterfahren. Das Geld bekam Rosemarie für die nicht mitgemachte Führung, leider nicht zurück. Wir fuhren wieder durch mehrere lange Tunnel, teilweise mautpflichtig. Im Volksmund werden diese unzähligen Tunnel als längste Geisterbahn der Welt bezeichnet.

Unterwegs kaufen wir in einem Supermarkt noch ein paar Lebensmittel ein. Mir fällt auf einmal die Situation mit dem kostenlosen Wasser in norwegischen Restaurants ein. Ich schaute mal, was man für eine Flasche bezahlen muss und bin plötzlich froh, dass wir ausreichend Wasser mitgenommen hatten, denn eine Flasche kostet umgerechnet 2,50 €. Zum Vergleich, eine 0,5-l-Dose norwegisches Bier kostet 6,50 €.

Um 19 Uhr fahren wir durch Mosjøn, wo ich mal kurz anhielt. Ich hatte in einigen Nächten an der Homepage unserer ZwAR-Gruppe sowie an www.fhardy.de gearbeitet und suchte eine Möglichkeit dieses ins Netz zu stellen. Ich fuhr in eine Parallelstraße zur E6 und fand sofort beim ersten Versuch, ein offenes WLAN. Nach zehn Minuten war alles erledigt, sogar meine E-Mails hatte ich abgefragt. Wir fuhren darauf weiter und übernachteten in Laksforsen.

Mi, 14.06.2006.
Um 11 Uhr fuhren wir bei einigermaßen Wetter, leider aber ohne Sonne los. Um 14:30 Uhr kamen wir dann zum Namsen Lachsaquarium, neben dem Fiskumfoss Wasserkraftwerk bei Grong an. Beim Eintritt in das Lachsaquarium konnten wir zusätzlich als Kombination ein Ticket für das Restaurant kaufen, was wir dann auch taten. Als Erstes schauten wir uns das Freiluftmuseum an, wo wir vieles über die Lachse erfuhren. Natürlich sahen wir auch lebende Lachse. Die Fischtreppe des Kraftwerkes war wegen des großen Gefälles zwischen Ober und Unterwasser sehr lang, aber für die Lachse war sie wohl überwindbar.

Das Kraftwerk hat drei vertikale Turbinen, mit jeweils 17 kVA Leistung, die 1946, 1950 und 1957 installiert wurden. Das Wasser hat eine Differenz zwischen Ober- und Unterwasser von 34,5 Metern. Das Kraftwerk produziert durchschnittlich im Jahr, 240 GWh Strom.

Nach der Besichtigung ging es dann zum Restaurant, wo ein großes Buffet mit verschieden zubereitetem Lachs auf uns wartete. Wir waren die Einzigen im Restaurant, während wir am Eingang des Lachsaquariums sogar Schlange stehen mussten. Obwohl ich nicht gerne Fisch esse, probierte ich viele der verschiedenen Varianten. Als ich dann zum geräucherten Lachs kam, schmeckte der mir von allem am besten. Leider war ich inzwischen so satt, dass ich keinen Nachschlag mehr holte. Ich hätte anders herum anfangen sollen.

Nach 1½ Stunden machten wir ein Abschiedsfoto neben einem Riesentroll am Eingang und dann ging es wieder weiter Richtung Süden. Wir fuhren wieder durch mehrere Tunnel, bevor wir in Trondheim ankamen. Wir versuchten wieder im Hafen einen Parkplatz zum Übernachten zu finden, aber es klappte wie bei der Hinfahrt wieder nicht.

An einem Bankautomaten holten wir noch einmal die maximale mögliche Summe ab, denn Rosemarie wollte noch unbedingt nach Bergen. Danach fuhren wir weiter über die E6 Richtung Süden und fanden 25 Kilometer hinter Trondheim einen Übernachtungsplatz.

Abends konnten wir uns das Spiel Deutschland gegen Polen anschauen.

Do, 15.06.2006.
Auf der heutigen Strecke kamen wir an dem Souvenirladen eines Samen vorbei. Rosemarie kaufte dort ein paar kleine Dinge und eine Elchwurst.

Mittags kamen wir in dem kleinen Ort Dombås an. Trotz der nur 1130 Einwohner tummelten sich hier die Touristen. In einem Café tranken wir einen Kaffee und aßen einen kleinen Snack. Danach besuchten wir das Trollmuseum nebenan, wo wir so einiges über Trolle erfuhren.

In der Nähe des Mondäne Nationalparks, wollte ich eigentlich auf die E39 Richtung Bergen abbiegen, aber Rosemarie wollte nicht mehr. Nun hatte ich doch in Trondheim noch viel Geld am Bankautomaten abgeholt und nun können wir das nicht mehr benutzen. Ich finde, dass Rosemarie sich das schon in Trondheim hätte, überlegen können, dann hätten wir überhaupt kein Geld mehr abheben müssen.

Danach geht es weiter Richtung Lillehammer, wo wir um 18:15 ankamen. Da es zwar kalt ist, aber nicht regnet, schauen wir uns Lillehammer an. In der Fußgängerzone essen wir ein Eis, das sehr lecker schmeckte und vom Preis für uns ok war. Der Wirt, ein Italiener merkt, dass wir Deutsche sind, und redet uns sofort in Deutsch an. Er erzählt uns, dass er früher mal in Deutschland gearbeitet hat.

In Lillehammer fanden wir keinen Übernachtungsplatz, also fuhren wir weiter Richtung Süden. Etwa zwanzig Kilometer hinter Lillehammer fanden wir einen geeigneten Platz. Die Dämmerung war inzwischen hereingebrochen, denn die Nächte wurden mit jedem Kilometer Richtung Süden dunkler.

Fr, 16.06.2006.
Heute ist der Himmel nicht so bewölkt und die Sonne scheint ab und zu. Unser heutiges Ziel soll Oslo sein. Auf dem Weg dahin müssen wir Maut bezahlen. Da ich dachte, dass ich inzwischen mit den Mautterminals klarkomme, wollte ich lässig die Münzen in eine Plastikmulde werfen. Diese blieben leider in meiner Hand kleben und fielen dann unter das Fahrzeug. Ich musste mich aus der Fahrertür herausquetschen, um die Münzen wieder zu finden.

In einem Reiseführer hatten wir gelesen, dass man am Holmenkollen übernachten kann. Das Navi führt uns durch viele kleine Straßen sicher auf den Osloer Hausberg. In der Nähe der Schanze parkten wir unser Reisemobil, um uns die Anlagen anzuschauen. Ich war erstaunt, dass die Arena so klein war, außerdem war geflutet. Erstaunlich viele Sportler kamen den steilen Weg mit dem Rad, Rollerblades oder zu Fuß den steilen Berg hinauf.

Oberhalb der Sprungschanze und unterhalb des Funkturmes fanden wir einen großen Parkplatz, an deren Rand wir eine tolle Aussicht auf Oslo hatten. Bei strahlenden Sonnenschein, und angenehmer Temperatur beschlossen wir, bei weiterhin gutem Wetter ein paar Tage hierzubleiben.

Sa, 17.06.2006.
Bei Sonnenschein liefen wir zur Haltestelle der Straßenbahn unterhalb der Schanze und fuhren mit ihr herunter in die City. Hier unten war es viel wärmer als oben am Berg, so gingen wir zum Hafen, wo viele Menschen die Sonne genossen. Auf dem Weg dahin sahen wir viele interessante Gebäude. Wir hielten uns längere Zeit im Hafen auf und besuchten später Kaufhäuser.

Eigentlich wollten wir auch den berühmten Vogtland-Park besuchen, aber vom Laufen müde geworden, verschoben wir das auf den nächsten Tag. Beim Hochfahren zu unserem Übernachtungsplatz fiel uns der Vandalismus an den Haltestellen der Straßenbahn auf. Oben angekommen holten wir unsere Campingstühle heraus und genossen noch eine Weile die lange vermisste Sonne.

So, 18.06.2006.
Heute Morgen ist das Wetter wieder schlecht. Es ist ziemlich kalt, sodass wir um 12 Uhr beschließen weiter zu fahren, vor allem weil wir im Fernsehen das schöne Wetter bei der Fußballweltmeisterschaft gesehen hatten. Schade, denn wir wären gerne etwas länger geblieben, denn wir hätten noch so vieles in Oslo besichtigen können.

Von Oslo fahren wir erst Richtung Osten, bis wir die die E6 erreichen, auf der es dann weitergeht. Um 15 Uhr überqueren wir bei Halden die Grenze nach Schweden. Da die E6 ist inzwischen wieder eine breite Autobahn ist, kommen wir zügig weiter. Auf einem Parkplatz in dem kleinen Ort Tan um, nahe der E6 noch einmal in Schweden. Natürlich wurde heute Abend wieder Fußball geschaut.

Mo,19.06.2006.
Um 8 Uhr ging es bei schlechtem Wetter weiter über die E6 Richtung. Göteborg. Als wir an der Stadt vorbeifuhren, verspürten wir keine Lust, einen Abstecher dahin zu machen. Das schöne Wetter in Deutschland, das schlechte Wetter hier, sowie kein Stellplatz auf unserem Navi, ließen uns weiterfahren. Bei guten Straßenverhältnissen kommen wir um 9:45 Uhr im Hafen von Helsingborg an.

Im Hafengebiet können wir an Kassenhäuschen an der Fahrspur das Ticket kaufen und es dauert nicht lange, bis die Fähre mit uns nach Helsingør ablegt.

Um 10:30 Uhr legte die Fähre in Helsingør an. Von dort aus befuhren wir die E20 über Kopenhagen Richtung Odense. Vor Odense mussten wir um 11:30 Uhr über die Odense-Brücke, die mautpflichtig war. Der Preis war mit ca. 45 € zwar nicht so teuer wie die Öresundbrücke, aber trotzdem recht hoch. Diesmal hatten wir nur noch 20 € Scheine zum Bezahlen, dass wieder ca. 15 Euro übrig blieben, die Rosemarie dann an einer Tankstelle in Rumkugeln umsetzte. Über die E45 ging es nach Kolding weiter, um an der Grenze auf die A7 zu gelangen. Interessant für Reisemobilisten ist, dass es an dänischen Autobahnraststätten, Entsorgungsmöglichkeiten gibt.

Um 16:30 Uhr fahren wir über eine sehr hohe Brücke, über den Nord-Ostsee-Kanal und fahren etwas später von der Autobahn Richtung Rendsburg ab. Ich lass mich vom Navi zur Schwebefähre führen, denn diese einzigartige Fähre wollte ich mal benutzen. Um 17:00 Uhr treffen wir dann auf dem Stellplatz in Rendsburg ein, wo wir uns mit Ellen und Günter treffen wollen. Bei der Anmeldung am Stellplatz werden wir gefragt, ob wir das schlechte Wetter mitgebracht hätten, und irgendwie bekomme ich trotz besseren Wissens, ein schlechtes Gewissen, dass schlechte Wetter auf unserer Reise mitgenommen hätten.

Di.-Mi, 20-21.06.2006.
In Rendsburg konnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein, von der langen Reise etwas ausruhen. Wir fuhren mit den Rädern den Nord-Ostsee-Kanal entlang, spazierten durch den Ort. In der Rezeption konnte man gegen Entgelt ins Internet und nachmittags und abends gab es im Fernsehen Fußball von der Weltmeisterschaft. Im Ort kauften wir für Rosemarie eine Fahrradtasche für den Lenker. Da zu dieser Tasche ein Klickfixadapter Adapter dabei lag, musste ich diesen später ans Fahrrad montieren.

Den Nachmittag verbringen wir auf dem Stellplatz, um uns das Fußballspiel Ekuador gegen Deutschland anzuschauen.

Do, 22.06.2006.
Ellen und Günter treffen aus Norwegen ein. Wir haben uns gegenseitig viel zu erzählen. Sie waren auf dem Gletscher, den wir verpasst hatten. Dabei hatten sie einen Unfall beobachtet, bei dem sich eine Frau das Bein gebrochen hatte und sie konnten Hilfe holen. Die beiden hatten sich aber hauptsächlich südlich des Polarkreises aufgehalten.

Mi,- So, 23-25.06.2006.
Die Sonne blieb uns jeden Tag treu und so machten wir mit Ellen und Günter einige Fahrradtouren, wodurch wir nachmittags keine Fußballspiele sehen konnten. Wir aßen im Restaurant unter der Eisenbahnbrücke, wo wir die vorbeifahrenden Schiffe beobachten konnten. Sie wurden alle mit ihrer Nationalhymne begrüßt. Die großen Kreuzfahrtschiffe mussten teilweise Schornstein und anderes kippen, damit sie unter der Brücke durchkamen. Von unten sah das alles sehr eng aus, auch auf den Schiffen schien die Unterquerung interessant zu sein, denn viele Menschen hielten sich oben auf.

Mo, 26.06.2006.
Das Wetter wurde durchwachsen und es regnete ab und zu. Wir beschlossen weiter nach Brunsbüttel zu fahren, um die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals zu besichtigen. Wir fuhren um 12 Uhr los, und kamen um 14:20 Uhr in Brunsbüttel an. Nach Besichtigung der Schleusenanlage fuhren wir weiter nach Glückstadt, wo wir dann mit der Fähre zur anderen Seite der Elbe übersetzten. Wir fuhren in Wischhafen zu einem Stellplatz, den Ellen und Günter schon kannten.

Besonders fand ich den an einem Sportplatz gelegenen Stellplatz aber nicht. Für 6,50 € Übernachtungsgebühr gab es dort zwar eine Toilette, die befand sich aber in keinem guten Zustand. Als ich etwas aus dem Zwischenboden holen musste, bemerkte ich, dass sich dort Nässe eingeschlichen hatte. Ich packte den Zwischenboden komplett leer und stellte fest, dass alles unter Wasser stand. In den Kästen direkt hinter den seitlichen Klappen konnte ich das Wasser auswischen, aber auf der Beifahrerseite gab es keine Klappen und dort kam ich von der Fahrerseite einfach nicht hin.

Also fuhr ich auf dem großen Parkplatz mit geöffneten Klappen schnelle enge Rechtskurven, damit das Wasser nach links gedrückt wurde, um herauszulaufen. Danach versuchte ich das Wasser so gut wie möglich heraus zu wischen und ließ bei offenen Klappen dem Zwischenboden Zeit zum Trocknen. Die dicken Kartons, die ich mir vor der Reise für den Zwischenboden angefertigt hatte, waren alle durch das Wasser zerstört und mussten entsorgt werden. Etliche Konservendosen die sich vorher in den Kartons befanden kamen nun in den Gaskasten, denn ohne Karton würden diese im Zwischenboden ständig hin und her rollen. Einen anderen Platz für die Dosen hatte ich im Moment leider nicht.

Di, 27.06.2006.
Heute fahren wir weiter nach Detern an der Jünne. Bei Sandstedt benutzen wir noch einmal eine Fähre, um über die Weser nach Gatzwarden zu kommen. Danach geht es weiter Richtung Detern, wo wir im Ortsteil Stickhausen, den Stellplatz suchen. Der Stellplatz ist auf festen Untergrund, und nicht allzu groß, trotzdem steht hier ein sogenanntes Dickschiff. Einen kleinen Waschmaschinenraum gibt es hier auch, dazu muss man sich nebenan den Schlüssel holen. Heute war der Schlüssel allerdings schon vergeben.

Nachmittags gingen wir nur noch kurz in der Umgebung des Stellplatzes spazieren. Ab 17 Uhr war dann Brasilien gegen Ghana und abends Spanien gegen Frankreich im Fernsehen angesagt.

Mi, 28.06.2006.
‘Heute war Fahrrad fahren angesagt. Wir wählen eine der Routen, die wir als Flyer im Informationsbereich des Sanitärgebäudes fanden, der Melkhus-Dollart-Route. Bei strahlendem Sonnenschein kehrten wir unterwegs zweimal in ein Melkhus ein, um uns zu erfrischen. Die Tour dauerte etwas länger, denn heute war bei der Weltmeisterschaft Ruhetag.

Do, 29.06.2006.
Heute fahren wir mit dem Fahrrad nach Leer. Bei einem Lokal direkt am Wasser bekamen wir leckeres Eis und Kuchen. Danach schauten wir uns die Innenstadt an und kauften noch Brötchen für Morgen zum Frühstück. Als wir wieder zurück auf dem Stellplatz waren, hatten wir fünfzig Kilometer auf dem Tacho. Rosemarie versuchte noch den Schlüssel zum Waschhaus zu bekommen, was auch klappte. Das Waschen wurde langsam notwendig, denn während der letzten sechs Wochen wurde nur mal kurz mit der Hand gewaschen.

Fr, 30.06.2006.
Auch heute hatten wir wieder Sonnenschein, den wir wieder morgens zum Fahrradfahren nutzten. Dabei sah ich zum ersten Mal in Deutschland einen Storch. In Augustfehn gehen wir mit Ellen und Günter essen. Zurück auf dem Stellplatz verabschieden sich Ellen und Günter von uns und fahren nach Hause. Wir bleiben jedoch diesen Tag in Stickhausen, weil wir um 17 Uhr das Spiel Deutschland gegen Argentinien sehen wollten.

Sa, 01.07.2006.
Auch wir verlassen heute Stickhausen, aber wir fahren nach Papenburg, wo ich meine Cousine besuchen werde. Auch heute ist es wieder sehr heiß, deshalb versuchen wir in Papenburg auch einen schattigen Platz. Diesen finden wir auf dem Kirmesplatz von Papenburg. Drei weitere Reisemobile fanden diesen Platz ebenfalls als geeignet und standen schon dort. Da wir mit der Satellitenantenne unter den Bäumen keinen guten Empfang hatten, versuchte ich es über DVBT. Das klappte auch sehr gut, nur wenn ein Hubschrauber über uns flog, gab es Störungen. Wir konnten wir die beiden Fußballspiele um 17 und 21 Uhr ohne nennenswerte Störungen sehen.

So, 02.07.2006.
Auch heute wurde es wieder heiß. Wir besuchten meine Cousine Liselotte, wo es im Haus angenehm kühl war. Nachmittags waren wir wieder zurück am Reisemobil, wo es sich unter den Bäumen gut aushalten lies. Es gab immer wieder Leute, die uns wegen des Reisemobils ansprachen. Einer erzählte uns, dass im acht Kilometer entfernten Aschendorf ein riesiges Schuhgeschäft gäbe. Das war natürlich etwas für Rosemarie. Sie wollte morgen mit dem Fahrrad dorthin fahren.

Mo, 03.07.2006.
Heute Morgen gingen wir als Erstes ins Ems Center zum Frühstück. Danach holten wir unsere Räder und fuhren nach Aschendorf zu dem Schuhladen. Tatsächlich hatte der Laden riesige Ausmaße und gegenüber hatte man sogar noch ein Sportgeschäft. Da für mich so ein Shoppen hauptsächlich aus Warten besteht, ist es angenehm, in der einigermaßen kühlen Cafeteria bei einem Getränk zu sitzen. Natürlich hat Rosemarie etwas gefunden und vom Shoppen erschöpft, blieben wir noch eine Weile, bis es mit den Rädern wieder zurück.

Auf dem Stellplatz saßen wir noch eine Weile mit den Anderen vor den Fahrzeugen, bis es dunkel wurde.

Di, 04.07.2006.
Morgens gingen wir wieder frühstücken, allerdings diesmal am Kanal. Da es schon wieder sehr warm war, tranken wir zur Abkühlung noch ein kühles Bier. Wieder zurück auf unserem Stellplatz wurden wir von den Anderen gefragt, ob wir am Nachmittag mit zum Spiel Deutschland gegen Italien, in einem Biergarten kommen wollten. Wir sagten ihnen natürlich zu.

Nachmittags gingen wir schon eine Stunde eher in den Biergarten, um einen guten Platz zu bekommen. Trotzdem waren die meisten Plätze schon belegt, aber wir fanden noch einige, wo wir eine gute Sicht auf die Leinwand hatten. Als dann einige junge Leute wegen des Spielstandes anfingen Krawall zu machen, verzogen wir uns dort.

Mi. 05.07.2006.
Bei strahlender Sonne verlassen wir um 11:30 Uhr Papenburg. Wir fahren über die B70, weil wir die Transrapid-Teststrecke in Dörpen besuchen wollen. Leider fährt heute der Zug nicht, aber ich schreibe mir die Internetadresse auf, bei der man erfahren kann, wann wieder eine Fahrt stattfindet. Wir schauen uns dort alles an, was möglich ist, unter anderem einen Film. Bei der Besichtigung eines Triebkopfmodells war es aber so heiß, dass wir diesen schnell wieder verließen. Weiter geht es Richtung Lingen, wo wir am Speichersee bei Geeste übernachten wollten.

Wir fanden auf einem Parkplatz, wo schon mehrere Wohnmobile standen. Wir holten unsere Fahrräder raus und schauten, wo wir hier mit den Rädern fahren können. Die Strecke auf dem Deich um den See ist 6,5 Kilometer lang und wir fahren diese zweimal. Auf dem See fahren Segelbote, aber auch Windsurfer. An einer Stelle ist ein Freibad mit einem längeren Sandstrand, wo man kostenlos schwimmen kann und es gibt eine Gaststätte.

Danach fahren wir unterhalb des Deiches, wo die Strecke etwas länger ist. An vielen Stellen gibt es Biotope, wo man verschiedene Tiere beobachten kann. Etwas später trinken wir in der Gaststätte einen Kaffee. Später gehen wir im Speichersee schwimmen, denn wir waren durch den sehr heißen Tag ziemlich durchgeschwitzt.

Am Abend wurde dann Portugal gegen Frankreich geschaut.

Do, 06.07.2006.
Morgens gingen wir noch einmal schwimmen, denn der Tag schien wieder äußerst heiß zu werden. Wir trafen einen Mann, der uns erzählte, wie seine Norwegentouren immer abliefen. Er hatte immer Angeln dabei, aber das wichtigste war Alkohol, der in Deutschland billig gekauft wurde. Mit dem Alkohol wurden Stellplätze und anderes finanziert, für das Essen wurde geangelt.

Um 13 Uhr fuhren wir weiter und beschlossen Geeste mal wieder zu besuchen. Zwei Stunden später waren wir dann nach sechs Wochen wieder Zuhause.

Resümee dieser Reise:
Norwegen ist ein Land mit berauschender Natur, überall Fjorde, Wasserfälle und Flüsse. Leider waren wir 2-3 Wochen zu früh dort, da hatten unsere beiden “Norwegenkenner“ uns falsch beraten. Dass wir fast nur schlechtes Wetter hatten, lag sicherlich nicht nur an der Jahreszeit. Auf der anderen Seite ist das Klima durch den Golfstrom relativ mild. Die vielen Wasserfälle sind sicher ein Indiz dafür, dass es in Norwegen viel regnet. Das Wasser der Fälle hat man gut im Griff, überall liegen passende Rohre unter der Straße. Ich habe nicht einmal Wasser über die Straße fließen gesehen.

Mit der Verständigung gab es keine Probleme, viele der freundlichen Norweger sprechen deutsch. Außerdem waren viele Schilder leicht zu verstehen, weil viele Wörter so geschrieben werden, wie wir sie aussprechen, beispielsweise "Hotell". An Tankstellen bekommt man überall kostenlos Wasser und kann auch meistens entsorgen. Außerdem findet man überall an den Tankstellen saubere Toiletten vor.

Norwegen ist ein sehr teures Land für und. Lebensmittel und Alkohol sind äußerst teuer. Nimmt man genügend Lebensmittel und Mineralwasser mit, kann man schon sparen. Wer dann zusätzlich auch noch angelt, kann noch mehr sparen. Waren früher die Dieselpreise in Norwegen sehr niedrig, so waren sie bei unserer Reise mit über 1,40 € im Schnitt, auch sehr hoch.

An die hellen Nächte nördlich des Polarkreises hatte ich mich sehr schnell gewöhnt, diese waren auch das Erste, was ich später vermisste. Auf dem Weg durch Norwegen durchfuhren wir Hunderte Kilometer durch Tunnel. In den meisten dieser Tunnel war das Fahren wegen der Düsterheit sehr anstrengend. Trotz der Beleuchtung wurde das Licht von den Felsen der Tunnelwände geschluckt, sodass es schwierig war, den Abstand zur Tunnelwand zu schätzen.

Ich würde gerne noch einmal durch Norwegen fahren, dann aber zwei bis drei Wochen später. Die Ziele würde ich vorher besser planen und mir etwas mehr Zeit lassen, vielleicht auch eine Strecke über Finnland fahren. Leider möchte Rosemarie nicht mehr, weil ihr die Strecke zu lang ist.