Anreise: Do. 15.10.09, Anreise Tag 1:
Um 8 Uhr fahren wir zum Stellplatz, um das Reisemobil abzuholen. Das Erste, das ich sehe, ist eine riesengroße Wasserlache unter dem Fahrzeug. Was ist denn nun schon wieder los. Erst vor ein paar Tagen hatte ich festgestellt, dass die Abwasserleitung von der Küche undicht ist. Ich stellte aber relativ schnell fest, dass das ELASI ausgelöst hatte und nur der Boiler leer gelaufen ist. Die Innentemperatur zeigt 2 °C an, damit ist der Grund für das Auslösen des Sicherheitsventils klar. Die Heizung wird auf niedrigster Stufe eingeschaltet, das ELASI geschlossen und los gefahren.

Das erste Ziel ist Dorsten, wo wir frühstücken und Brötchen für die Reise kaufen. Gegen 10 Uhr sitzen wir wieder im Fahrzeug und fahren los. Da das Navigon bei Zielen in Spanien mit einer Fehlermeldung abbricht, wähle ich Bordeaux als Ziel. Das TomTom kann zwar bis zum Campingplatz navigieren, benötigt aber 30 Minuten zur Berechnung. Um 10 Uhr fahren wir durch das holländische Venlo Richtung Maastricht.

Nach einigen Kilometern sehen wir gelbe Schilder “Tunnel dicht”. Diese Schilder wiederholen sich ständig, bis die Autobahn total umgeleitet wird. Ich gebe ins Navigon eine Steckensperrung von 10 Kilometern ein und folge den Umleitungsschildern. Das TomTom macht eine Neuberechnung, die eine halbe Stunde dauert. Als wir in Roermond sind, müssen wir wohl ein Schild übersehen haben, denn plötzlich sehen wir keine Umleitungsschilder mehr.

Das TomTom rechnet immer noch. Da keine Hinweisschilder zu sehen sind, fahre ich nach Navigon, das uns allerdings zu einer gesperrten Autobahnauffahrt führt. Die Umleitungsschilder, die wir hier sehen, weisen aber Richtung Venlo. Ich versuche mich am Stand der Sonne zu orientieren, um erst einmal grob Richtung Süden zu fahren. Danach fahre ich wieder nach Navigon, TomTom rechnet schon wieder. Leider führt Navigon mich wieder zu der Auffahrt, wo wir schon waren. Ich sperre nun eine Strecke von 30 Kilometern, und siehe da, wir erreichen eine nicht gesperrte Autobahnauffahrt. Nun können wir endlich wieder weiter Richtung Spanien fahren.

Um 12:20 Uhr überqueren wir die Grenze nach Belgien. Hier möchte ich endlich tanken, denn schon Zuhause stand die Tankanzeige auf Reserve. Kurz vor Holland leuchtete zusätzlich sogar die gelbe Tankwarnlampe auf. Ich möchte allerdings mit dem Tanken noch warten, damit ich mit möglichst vollem Tank nach Frankreich komme. Fünfzig Kilometer hinter Lüttich fahre ich zur Tankstelle, weil mir langsam mulmig wird. Diesel ist hier allerdings im Gegensatz zum letzten Jahr teuer, vielleicht weil ich an der Autobahn tanke. Ich tanke nur für 40 Euro, denn letztes Jahr hatte ich an einer Landstraße kurz vor Frankreich günstig getankt. Dieses Jahr führt mich das NAVI aber nur über die Autobahn, sodass ich kurz vor der Grenze den Tank zum gleichen Preis wie vorher vollmache.

Um 15 Uhr überfahren wir die Grenze nach Frankreich. Nach kurzer Zeit sehe ich Tankstellen, bei denen Diesel 8 Cent weniger kosten, als in Belgien. Ich ärgere mich etwas, denn bei über 100 Liter, sind das mehr als 8 Euro, die ich gespart hätte. In Frankreich geht es noch etwas über die Autobahn, aber dann kommen die Nationalstraßen mit den vielen Kreisverkehren. Nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt, dass ich schon fast wie die Franzosen dadurch fahre. Trotzdem muss man ständig auf 40-50 km/h herunter bremsen. Nach 18 Uhr erreiche ich die Peripherie von Paris. Der Verkehr wird immer stärker und geht bald nur noch stockend weiter. Nach 1¾ Stunden sind wir wieder außerhalb von Paris und es geht wieder zügig weiter. Gegen 24 Uhr halten wir an einem Rastplatz zwischen Orleans und Bourges an, um zu übernachten.

Fr. 16.10.09, Anreise Tag 2:
Am nächsten Tag werde ich um 4:15 Uhr wach und kann nicht mehr einschlafen. Auch Rosemarie wird wach, und wir beschließen, weiter zu fahren. Es ist wieder sehr kalt und ich schalte wegen des Untertemperaturventiles die Heizung ein. Da wir uns auf einer Autobahn befinden, ist es nicht ganz so schlimm, dass auf den ersten 20 Kilometern, die Frontscheibe immer wieder innen beschlägt. Nach 150 Kilometern geht es wieder über kleinere Straßen und Orte, aber der Verkehr ist noch gering. Die Scheiben der parkenden Autos sind gefroren und die Sträucher sind vom Raureif weiß. Kurz vor 7 Uhr fängt es langsam an, hell zu werden. Das Dämmerlicht macht mich langsam müde, aber die tiefstehende Sonne, etwas später ist noch schlimmer. Ich überlege, ob ich vielleicht irgendwo anhalten soll, um noch etwas zu schlafen. Als die Sonne aber höher steht, bin ich nicht mehr müde und kann ohne Probleme fahren.

Gegen 10 Uhr kommen wir durch Bordeaux und gegen 12:30 Uhr in die Nähe von Biarritz. Wir fahren aber im Gegensatz zum letzten Jahr, nicht in den Ort hinein. Wir fahren vorher links ab durch kleine Sträßchen über 300-400 Meter hohe Berge. Um 13:15 Uhr meldet das Navigon, das wir die spanische Grenze überquert haben. Einige Kilometer weiter kommen wir auf die neugebaute Straße, auf der wir letztes Jahr lange Zeit durch Baustellen fahren mussten. Auch in diesem Jahr haben wir noch Baustellen, müssen zweimal an Ampeln warten und einen fast fertigen Tunnel umfahren, aber das ist nur ein Bruchteil vom letzten Jahr. Durch die langsame Fahrt durch die kleinen Berge haben wir aber eine Menge Zeit gut gemacht.

An der ersten Tankstelle tanke ich nun wieder günstig und stelle fest, dass ich durch Frankreich ohne zu tanken gekommen bin. Die weitere Fahrt Richtung Valencia geht wegen der gut ausgebauten Autovias zügig weiter. Wir fahren nun im Hellen über die 900-1200 m hoch gelegene Autovia. Im letzten Jahr sind wir leider im Dunklen und bei Nebel gefahren. Erstaunlich, wie im Hellen alles anders aussieht, als ich es im letzten Jahr vermutet hatte. Gegen 19 Uhr werde ich müde und bekomme Sekundenschlaf. Ich suche nun nur noch einen Platz um die Beine zu vertreten und wieder fit zu werden. Um 19:30 Uhr finde ich eine Raststätte nahe der Autovia. Dort beschließen wir, heute nicht mehr weiter zu fahren.

Sa. 17.10.09, Anreise Tag 3, Ankunft:
Heute stehen wir gegen 6 Uhr auf und machen uns auf, die letzten 500 Kilometer zu bewältigen. Nach über 200 km, an Valencia sind wir schon vorbei, halten wir an einer Raststätte. Wir gehen in das Restaurant um einen Kaffee zu trinken und essen auch etwas. Beim Gang zur Toilette sehe ich viele Leute die sich waschen, duschen und Zähne putzen. Ich wusste bisher nicht, dass das in spanischen Raststätten möglich ist.

Bevor wir weiterfahren, schaue ich, ob man hier Autogas tanken kann, aber das gibt es hier nicht. Auf den restlichen Kilometern bis Maźarron schaue ich überall, ob ich eine Tankstelle mit Autogas finde, leider vergeblich. Im letzten Jahr hatte ich an vielen Tankstellen, Schilder mit schwarzer und grüner Zapfsäule dahinter gesehen und geglaubt, dass diese auf Autogas hinweisen. Ich mich damit wohl gewaltig geirrt, diese Schilder zeigen wohl an, dass es hier ein umweltfreundliches Benzin gibt. Komisch, im Baltikum gab es überall Autogastankstellen, teilweise sogar Solo, ohne eine Benzin- oder Diesel-Tankstelle.

Ich schaue nun nur noch nach Tankstellen, bei denen man etwas für ungefähr 60 Cent tanken kann, aber auch dieses ist kein Autogas, sondern ich vermute, dass es sich um steuerfreien Diesel handelt, wie in den skandinavischen Ländern. In Mazarrón angekommen, hatte ich es nicht geschafft, Autogas zu bekommen. Bedauerlich ist, dass an der ersten Tankstelle in Spanien, an der ich getankt hatte, drei Säulen mit Autogas vorhanden waren. Ich hatte aber nicht getankt, weil ich ja glaubte, es überall zu bekommen.

Kurz vor dem Campingplatz in Maźarron sehe ich ein Hinweisschild zum Lidl. Wir fahren sofort dem Schild nach, da wir Wasser bunkern wollen, finden Lidl aber nicht. Also fahren wir zurück und schauen, ob der Campingplatz noch eine Parzelle für uns hat. Es gab sogar eine größere Auswahl, wir entscheiden uns für eine Parzelle in der vorletzten Reihe, ca. 40 Meter vom Meer entfernt. Wir lassen uns den Weg zum Lidl erklären und fahren erst dorthin, um Wasser und anderes schwere zu kaufen, eine Lage Weizenbier ist auch dabei.

Wieder zurück auf dem Campingplatz bemerke ich beim Aufbau der Safari-Residence, wie warm es hier ist, und beschließe heute nur das nötigste zu machen. Die meisten Menschen, die hier rumlaufen, tragen nur Badekleidung. Manche waren wohl gerade im Meer, weil sie am ganzen Körper nass sind. Der Strand ist voller Liege- und Campingstühle, dort sonnen sich wohl noch Sommerurlauber. Nachts geht die Temperatur auf 18,5 °C zurück, eine ganze Menge mehr als die letzten Nächte.

So, 18.10.09:
Wir werden von Kirchenglocken geweckt, wir haben ja auch Sonntag. Gegen 10 Uhr fahren wir mit den Rädern nach Puerto de Mazarrón, weil wir auf den Markt wollen. Leider finden wir den nicht sofort, wir hätten uns wohl vorher besser erkundigen sollen. Letztendlich finden wir ihn und stellen fest, dass er richtig groß ist, obwohl er nur aus drei Reihen besteht.

Er ist auch gut strukturiert, Obsthändler haben eigene Bereiche, Bekleidung gibt es an anderer Stelle. Man kann gut das was man benötigt kaufen, ohne den ganzen Markt abzusuchen. An einem Stand sehe ich wie eine Gruppe Deutscher, Mandarinen probieren, die zum größten Teil grün sind. Ich frage mal nach, wie sie schmecken, und höre, dass das die Besten wären. Später kaufen wir auch solche aber auch Orangen. Die Preise sind mehr als doppelt so hoch als im Januar und Februar.

Als wir sie später auf dem Campingplatz probieren, stellen wir fest, dass weder Mandarinen noch Orangen gut schmecken. Wahrscheinlich waren die Orangen noch vom letzten Jahr und für die grünen Mandarinen ist es noch zu früh. Die Leute meinten, es seien die Besten, haben wohl noch nie die frisch geernteten Orangen im Winter gegessen. Wir freuen uns jedenfalls schon wieder auf den Winter, wenn wir wieder frisch geerntete Früchte essen können.

Mo. 19.10.09:
Heute bin ich endlich wieder fit. Die Müdigkeit, die aus den kurzen Schlafzeiten während der Fahrt resultierte, ist weg. Ich habe keine Probleme wie am Samstag, die Heringe für die Befestigung des Vorzeltes in den Boden zu bekommen. Dann kaufe ich an der Rezeption einen 500 € Bono, mit dem der Platz nur 9,90 € pro Tag kostet. Für die komplette Zeit reicht das allerdings nicht, aber ich muss erst einen weiteren kaufen, bevor der Jetzige aufgebraucht ist.

Später fahren wir nach Puerto de Mazarrón, um beim Mercadona Fisch für Rosemarie zu kaufen. So ganz einfach ist die Fahrt dahin nicht, da ich durch größere Baustellen eine Umleitung fahren muss. Nach ca. sieben Kilometern finden wir links Lidl, Mercadona und Upper. Neben Mercadona ist ein kleiner Zeitungsladen, wo es auch deutsche Zeitungen und Zeitschriften gibt und wir uns mit etwas Lesestoff eindecken. Daneben ist ein kleines englisches Cafe “Tea Pott“ wo man Kaffee, Tee und selbstgemachten Kuchen bekommen kann. Auch Frühstück gibt es dort, aber englisch ist nicht das Richtige für uns.

Am Nachmittag macht Rosemarie dann den Fisch, und da das Stück so groß ist, muss ich etwas mitessen. Die Minibrötchen, die wir auch beim Mercadona gekauft haben, schmecken mir aber besser als der Fisch.

In der Nacht kommt ein starker Sturm auf und ich bin froh, dass ich heute Morgen alles befestigt habe. Trotzdem sollte ich mit noch ein bisschen Leine für die Abspannung der Zeltwände kaufen. Trotz des Sturmes können wir aber gut schlafen.

Di. 20.10.09:
Heute Morgen haben wir wieder einen wolkenlosen Himmel, so das Es, wie an den bisherigen Tagen sehr warm werden wird. Wir fahren mit den Rädern mal Richtung Westen. Dort geht es allerdings nicht besonders weit, es sei denn, wir würden den steilen Berg hinauffahren. Wir lassen das aber, weil dort nichts Besonderes zu sehen gibt. Wir finden ein paar kleine Restaurants, wo wir vielleicht mal demnächst hingehen können. Auf der Rückfahrt schauen wir uns mal den kleinen Upper-Supermrkt in der Nähe des Campingplatzes an. Es ist ein total vollgestopfter kleiner Laden, wo man vieles bekommt, allerdings etwas teurer.

Ich kaufe mir am Nachmittag an der Rezeption 2000 Minuten Internet für 34,90 €. Ein erster Test klappt sehr gut, nur wie man sich ausloggt finde ich nicht. Beim googlen finde ich etwas und es scheint zu klappen. Später sehe ich, dass auf der Karte mit Username und Password auch die Auslogadresse http://1.1.1.1/logoff beschrieben steht. Ich frage meine E-Mailkonten ab, gelesen werden sie aber erst später.

Beim Ersten einloggen habe ich allerdings einen Fehler gemacht. Ich habe ein Häkchen bei “Mein Username und an Kennwort sich erinnern“. Dadurch öffnete jedes Programm, das z. B. im Internet nach Updates sucht den Zugang, und wenn man es nicht bemerkt, und nicht ausloggt, läuft der Zähler weiter und die Internetzeit wird nutzlos vergeudet.

Mi. 21.10.09:
Heute wollen wir zum Lidl einkaufen fahren und fragen nach einem anderen Weg, weil wir das Gefühl haben, es gibt einen kürzeren. So ist es auch, anstatt 7,5 km sind es nun nur noch 5 km. Nachdem wir beim Lidl Wasser und einige andere Sachen gekauft haben trinken wir im The Tea Pot einen „Café con Leche“. Rosemarie will beim Upper, der für internationale Lebensmittel bekannt ist noch etwas kaufen und bekommt es auch. Bei der Rückfahrt mit Gegenwind schalten wir bei einer Brückenüberfahrt und stärkeren Gegenwind mal kurz den Motor unserer Flyer ein.

Auf dem Campingplatz entdeckt Rosemarie, dass sie den Schlüsselbund mit Reisemobil-, Pkw-, Haus und Garagentorschlüssel verloren hat. Nach einer Stunde fahren wir noch einmal zu den Supermärkten, aber unsere Schlüssel hatte niemand abgegeben. Wir kaufen beim Lidl noch einmal Wasser ein, denn bei der großen Wärme nimmt der Vorrat schnell ab. Wieder auf dem Campingplatz ist Rosemarie ziemlich deprimiert, denn wenn wir nach Hause fahren und die Nachbarin nicht da ist, kommen wir nicht ins Haus.

Do. 22.10.09:
Heute Morgen ist da Meer viel lauter als bisher. Beim heraus schauen aus dem Vorzelt sehe ich eine starke Brandung, die es in den ersten Tagen nicht gab. Im Laufe des Vormittags verstärkt sich der Wind, so das mir klar wird, dass ich die Längsseite des Vorzeltes zusätzlich abspannen sollte. Beim Upper nebenan hatte ich geeignete Leinen gesehen, ich wollte aber lieber nach Puerto, weil es dort Chinaläden gibt.

Als ich zum Strand gehe, sehe ich, dass das Wasser an einer Stelle schon bis am Zaun des Campingplatzes gekommen war. Mir kommen nun Zweifel, ob es richtig war, eine Parzelle so nahe am Meer zu nehmen. Nach Stunden lässt der Wind wieder nach und wir haben strahlenden Sonnenschein. Eigentlich könnten wir nun mit den Rädern fahren, aber ich würde lieber morgen machen. Gut, dass wir es gelassen hatten, denn eine Stunde ist der Sturm wieder da und das Meer wird wieder lauter. Nach weiteren zwei Stunden ebbt der Sturm wieder ab und wir wandern ein paar Kilometer am Strand entlang. Das Wasser ist erstaunlich warm und ich könnte mir vorstellen, bei weniger Wellengang im Meer zu baden.

Sa. 31.10.09: Resümee der ersten 2 Wochen.
Inzwischen sind wir schon zwei Wochen hier. Auf dem Campingplatz ist noch ein reges Kommen und Gehen. Die Überwinterer ersetzen so langsam die Sommerurlauber. Das Wetter im Oktober war so gut wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Wir haben uns entgegen den ersten Tagen an das Klima gewöhnt. Nachts sind in der Regel immer um 20 °C, einmal waren es nur 18 °C, in Deutschland wäre man froh solche Temperaturen tagsüber zu haben. Wenn man die Lautsprecheraufrufe auf de Campingplatz zählt, müsste man glauben, dass hier überwiegend Franzosen sind. Wenn man aber über den Campingplatz läuft, hört man aber hauptsächlich Deutsch, um einiges weniger holländisch, dann erst französisch, am Schluss liegt spanisch und skandinavisch.

Zum Einkaufen fahren wir mit dem Fahrrad ca. 5,5 Kilometer nach Puerto de Mazarrón.Dort haben wir die Auswahl zwischen Mercadona, Lidl und Upper. Etwas näher am Hafen liegt El Arbol, bei dem wir aber noch nicht eingekauft haben. Nahe dem Campingplatz gibt einen Upper, ein kleiner Laden, vollgestopft mit verschiedenen Dingen des täglichen Lebens, ideal zum Stöbern. Es gibt aber auch noch einige kleine andere Läden zum Stöbern und vor allem Restaurants und Cafés. Ich habe in Puerto de Mazarrón inzwischen einen kleinen Baumarkt entdeckt, mehrere Chinaläden und Rosemarie einen Bekleidungsladen. Das Beste in Puerto de Mazarrón ist für uns allerdings die Café - Bar Falco, dessen Inhaber ein ehemaliger Bielefelder ist. Dort haben wir schon einige Male ausgezeichnetes deutsches Frühstück für 5,50 Euro bekommen. Ein Paulaner Weißbier kostet bei ihm 2,50 Euro, billiger als fast überall in Deutschland.

Der Strand hier ist sehr lang und man kann viele Kilometer barfuß am Meer entlang laufen. Leider hat der letzte Sturm viel Kies und größere Steine an den Strand gespült, sodass das Laufen schwieriger geworden ist. Man muss jetzt weiter weg vom Strand laufen, wenn man empfindliche Füße hat. Tagsüber liegen viele Sonnenanbeter am Strand, außerdem sieht man noch relativ viele Camper dort schwimmen.

Wenn ich die letzten zwei Wochen betrachte, dann muss ich sagen, dass man im Hochsommer in Deutschland selten zusammenhängend so schönes Wetter hat wie wir hier Ende Oktober.

So. 01.11.09:
Heute haben wir einen trüben Tag, trotzdem ist es angenehm warm. Wir fahren um 9:30 Uhr mit dem Fahrrad zum Wochenmarkt. Schon vor dem Marktplatz merken wir, dass hier wenig Autos fahren. Als wir dann den Marktplatz erreichen, ist alles leer. Jetzt können wir sehen, wie groß der Markt eigentlich ist. Wir fahren weiter zum Hafen, um bei Falco zu frühstücken. Dort ist noch geschlossen, aber Thomas, der Sohn von Inhaber Rolf ist schon dort und er sagt uns, dass er in einer viertel Stunde öffnet.

Beim Spazieren durch die kleinen Straßen stellen wir fest, dass fast alle Geschäfte geöffnet haben und in vielen reger Betrieb herrscht. Wieder bei Falco angekommen, genießen wir ein gutes deutsches Frühstück. Da noch andere Deutsche dort sitzen, wird kräftig geplaudert, dass wir uns noch ein leckeres, kühles Paulaner genehmigen. Gegen14 Uhr kommt wieder die Sonne heraus so das die Strahlungswärme uns wieder schwitzen lässt. Auf dem Fahrrad lässt sich die Temperatur aber aushalten.

So. 08.11.2009: Woche 4.
Nun ist auch unsere 3. Woche in Mazarrón vorbei. Anfang der Woche war es noch brütend heiß. Nachdem es in den letzten zehn Jahren hier immer kälter wurde, war es in diesem Jahr anders. Der Oktober, aber auch der Novemberanfang war nach CCN-Angaben, der wärmste in der Region Murcia seit 1961. CCN (Costa Calida Nachrichten) ist eine deutschsprachige Wochenzeitung, die wir immer am Freitag kaufen können. Ab Mitte der Woche wurde es etwas kälter, aber das ist nur abends und nachts zu spüren, die Temperaturen gehen dann ab und zu auf 17 °C zurück. Auch morgens wird es später warm, tagsüber ist es aber immer noch sehr heiß.

Am Dienstag wollten wir im The Tea Pot mal ein English Breakfast probieren. Da ich keine Tomaten mag, wollte ich Beans haben. Ich bekam aber trotzdem Tomatos, die dann Rosemarie essen konnte, dafür bekam ich ihr Würstchen. Diese Würstchen schmeckten aber nur ekelig, als wenn dort 80 % Weißbrot beigemengt wäre. Das Rührei war auch nicht berauschend, ungewürzt, was man natürlich selbst nachholen kann. Beim Toast kann man natürlich nichts kritisieren, aber für das gleiche Geld bekommen wir beim Falco ein ausgezeichnetes Frühstück. Wie fast immer wenn wir in Puerto de Mazarrón sind, wurden die Gepäcktaschen vollgepackt. Alleine das Wasser was wir täglich trinken füllt schon fast eine Tasche.

Am Mittwochmorgen hören wir über den Platzlautsprecher das in zehn Minuten der Strom für eine halbe Stunde abgeschaltet wird. Für uns hat das keine Bedeutung, wir fahren mit den Rädern los. Später erfuhren wir, dass die Stromabschaltung doch einiges mehr beeinflusste. So standen einige voll eingeseift unter der Dusche, als plötzlich kein Wasser mehr lief, denn die Wasserpumpen arbeiteten nicht ohne Strom. Auch bei den Toiletten gab es Probleme, denn die Spülung funktionierte nicht, weil sie mit Wasserdruck arbeitet.

Am Freitag ging es nach dem Einkaufen zum Falco frühstücken. Heute war eine deutsche Journalistin dort, die etwas über Falco, den es erst seit April dort gibt, berichten. Natürlich wurden auch wir interviewt, schließlich sind wir dort inzwischen Stammgäste. Mal schauen, ob am nächsten Freitag schon etwas in der CCN steht. Das Meer hat wiedereine gewaltige Brandung. Wir können trotzdem am Meer entlang laufen, werden aber durch die vom Wind verwehte Gischt ziemlich feucht. Gott sei Dank ist diesmal nicht so viel Kies und größere Steine an den Strand gespült worden wie beim letzten Sturm.

Heute war wieder Markt und Rosemarie ließ sich heute etwas Zeit, aber so Richtiges hat sie wohl nicht gefunden, dafür hat sie sich am Freitag und gestern einiges gekauft. Kurz vor 12 Uhr sind wir dann wieder bei Falco, wo unser Frühstück heute bis nach zwei dauert. Auf der Fahrt nach Hause war das Wetter noch in Ordnung, aber am Abend kommt sehr starker Wind auf.

So. 15.11.2009: Woche 5.
Die Nacht zum Montag war äußerst stürmisch. Der Wind zerrte am Vorzelt und ich bekam schon Angst, dass etwas zerstört wird. Zwischendurch gab es immer wieder Phasen, wo der Sturm nachließ und man wieder schlafen konnte. Morgens suchten Leute Dinge, die der Sturm ihnen entwendet hat, während andere Dinge in ihrer Parzelle gefunden haben, die Ihnen nicht gehören. Nach dem Mittag lässt der Sturm so weit nach, dass wir wieder mit den Fahrrädern losfahren können.

Am Montag waren wir um 10 Uhr zur Gymnastik, die Camperin Mechthild kostenlos abhält. Wir wollen demnächst immer mitmachen, zusätzlich wird von Alfonso noch Gymnastik abgehalten.

Am Dienstag fuhren wir mal wieder nach Mazarrón. Da wir uns beim ersten Mal über die normale Straße ziemlich anstrengen mussten, wählten wir diesmal einen kleinen Weg, der durch ein 100 Meter breites Flussbett führte. Normal wäre ich dort nie hereingefahren, aber ein Nachbar hatte diesen Weg entdeckt. Wir kamen an verfallenen Gewächshäusern vorbei, die wegen der vielen Plastikfetzen schlimm aussahen. An anderen Stellen waren die Gewächshäuser zwar demontiert, aber auf den Grundstücken lagen Betonplatten und Steine, vermischt mit Plastik, absolut keine Augenweide. Dazu kam, dass an vielen Stellen wild der Müll abgelegt wurde, überall lag Bauschutt, Sanitärkeramik und alte Möbel. Ich verstehe das nicht, bei den Häusern sind die Spanier Ästeten, aber der Müll, der die Landschaft verschandelt, macht ihnen nichts aus.

In Mazarrón versuchten wir, den Ort zu Fuß zu erforschen. Aber viel gab es nicht zu sehen, denn Mazarrón ist viel kleiner als Puerto de Mazarrón, das 36.000 Einwohner hat. Also tranken wir noch einen Cafe Con Leche und fuhren mit den Rädern weiter nach Puerto de Mazarrón. Unterwegs kamen wir an einer Bricolage vorbei und schauten mal rein. Als wir wieder weiter wollten, sehen wir, wie alles was draußen stand hektisch nach innen geholt wurde. Als ich auf die Uhr schaute, war alles klar, 14 Uhr Siesta bis 16:30 oder 17 Uhr.

Es ging weiter nach Puerto de Mazarrón, wo zwar die meisten Läden auch Siesta machen, aber Upper, Mercadona, El Arbonal und Lidl, sowie unser Tea Pot nicht.

Am Mittwoch wollten wir mal einen anderen Weg zum Einkaufszentrum finden. Es gelang uns auch, leider aber wieder an verlassenen und abgerissenen Plastik-Gewächshäusern vorbei. Dazu der illegal abgelegte Müll und Bauschutt, Ich weiß nicht, ob wir hier noch einmal herfahren.

Die anderen Tage verliefen wie bisher. Tagsüber ist strahlend blauer Himmel und die Sonne brennt kräftig, dass man Schatten suchen muss. Nachts wird es langsam kälter, sodass die Temperaturen schon bis 13 °C runter gingen. An Häusern, wo Pflanzen bewässert werden, blühen immer mehr Sträucher in wunderbarem Violett oder Rot, aber auch andere Farben sind zu sehen. Dort wo nicht bewässert wird, sind hauptsächlich Palmen zu sehen. Palmen voll mit Früchten gibt es hier überall als Straßenbäume, viel mehr als in La Manga. Neben Möven, Tauben und Spatzen hört man hier sehr viele exotische Vögel.

Am Freitag wanderten wir mal wieder am Strand entlang, dabei fällt uns sofort auf, dass die Häuser, die man von hier sehen kann, teilweise neu gestrichen sind. Der Grund ist wohl, das Fest für die heilige „Virgen de La Purísima“ in Bolnuevo. Virgen de La Purisma, soll am 17. November 1585, die Algerier auf wundersame Weise von der Küste Mazarróns vertrieben haben. In diesem Zusammenhang wird es von Sonntag bis Sonntag verschiedene Veranstaltungen in Bolnuevo geben. Am Abend gab es im Sozialraum des Campingplatzes eine Veranstaltung, mit Livemusik, Tanz, Bingo und Tombola, die wir uns mal anschauten.

Heute wurde an unserem Strand von einem Sportboot eine Leiche gefunden. Es handelte sich um eine 44 jährige Engländerin, die seit ein paar Tagen vermisst wurde und etwas verwirrt gewesen sein soll. Fremdeinwirkung soll es bei Ihrem Tod nicht gegeben haben.

So. 22.11.2009: Woche 6
Montag wurde lange geschlafen, obwohl ab 10 Uhr Gymnastik war. Wegen Schmerzen im rechten Fuß hatte ich auch keine Lust darauf. Es wurde wieder ziemlich warm, bei geringem Wind. Im Vorzelt ließ es sich aber gut aushalten und so arbeitete ich am Computer. Gegen 16 Uhr baute ich den Flieger zusammen und ging damit zum Strand. Leider lief der Motor nicht an, möglicherweise ist der Regler nicht programmiert. So wurde nur kurz geworfen, um die Steuerung zu trimmen. Abends kommt eine sehr starke Brandung auf, die sich während der ganzen Nacht lautstark bemerkbar macht, ohne dass starker Wind vorhanden ist.

Auch an den nächsten Tagen gab es kaum Wind, sodass ich nachmittags, wenn die Sonne weniger blendete, den Flieger ausprobieren konnte. Leider ist nur ein Flug möglich, weil nach jeder Landung im Sand, der Motor blockierte und erst wieder durch Demontage gereinigt werden musste. Auch am Freitagnachmittag wäre ich gerne geflogen, aber direkt neben dem Campingplatz wird eine Kirmes am Strand aufgebaut und viele Leute laufen dort herum. Ich befürchte, dass Leute zum Strand kommen, wenn sie den Flieger in der Luft sehen und somit eine gefahrlose Landung unmöglich machen.

Am Freitagmorgen kauften wir uns die neue CCN. Auf der Seite 8 von 80 finden wir tatsächlich ein Foto von Rosemarie und mir. Es geht um unsere Stamm-Café-Bar-Falco, die erst im April eröffnet wurde. Über uns wurde geschrieben, dass wir auch in Deutschland häufig frühstücken gehen und bei Falco das beste Frühstück außerhalb von Deutschland bekommen haben und inzwischen Stammgäste sind. Auch von unsern Reisen wurde berichtet, z.B. dass wir noch vor ein paar Wochen in St. Petersburg waren. Der Bericht über Falco und unsere Aussagen wurden von den Lesern der CCN wohl positiv aufgenommen, denn schon an Samstag erhöhte sich die Anzahl der Gäste. Das finden wir sehr gut, schließlich wollen wir im nächsten Winter wieder lecker frühstücken.

Am Samstag schauen wir uns mal das Treiben am Strand von Bolnuevo genauer an. Direkt neben dem Campingplatz ist die Kirmes aufgebaut, von unserem Platz bis zum größten und lautesten Fahrgeschäft ist es gerade mal 50 Meter. Bis 23 Uhr hält der Krach an, Krach deshalb, weil man hauptsächlich die Bässe mit „Bum Bum Bum Bum“ hört. Weiter weg vom Camping haben die Leute am Sandstrand Claims abgesteckt, auf denen überall Holzfeuer brennen. Da wohl einiges Holz zu frisch ist, rauchen viele Feuer sehr stark. In den abgesteckten Parzellen werden überall Tisch und Stühle aufgebaut und viele Menschen halten sich dort auf und viele haben lautstarke Musik dabei. Das Ganze verteilt sich über eine Fläche von 1000 x 150 m. Einige Jugendliche feiern mit lauter Musik bis zum frühen Morgen. Manchmal hört man auch Quads am Strand entlang fahren.

Am Sonntagmorgen läutet wieder recht früh und lange die Kirchenglocke, weil die Statue mit einer Prozession wieder von Mazarrón zurück nach Bolnuevo gebracht wird. Als die Prozession am Campingplatz vorbei ist, und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben ist, fahren wir nach Puerto de Mazarrón, um auf dem Markt Obst zu kaufen. Leider ist der Wochenmarkt ausgefallen, wahrscheinlich weil viele Händler bei uns in Bolnuevo stehen. Also fahren wir schon früh zu Falco frühstücken. Am Nachmittag schauen wir, ob es vielleicht auf Markt in Bolnuevo Obst gibt, aber da haben wir Pech gehabt. An diesem Abend ist der Kirmeskrach schon um 21 Uhr beendet.

So. 29.11.2009: Woche 7
Die Nacht zum Montag ist sehr stürmisch und auch in der nächsten Nacht ist starker Wind, tagsüber ist der Wind allerdings wieder normal. In dieser Woche gehen die Temperaturen mit jedem Tag in der Nacht und morgens weiter runter. Am Samstagmorgen haben wir um 8 Uhr nur noch 7 °C. Für Spanier ist das natürlich sehr kalt, aber auch für uns ist es nun morgens zu kalt. Wir bleiben einfach länger im Bett und gegen 10 Uhr kann man schon wieder im Vorzelt frühstücken. Auch wenn wir zum Frühstück fahren, geht es später los, denn tagsüber ist es hier immer warm, auch wenn es mal wolkig ist.

Die Woche verläuft ähnlich wie die vorherigen. Ich kann nur einmal fliegen, weil er an den anderen Tagen aus der verkehrten Richtung kommt. Am Dienstag verliere ich eine Krone über zwei Zähne, die nur provisorisch drauf war, um im Frühjahr eine größere Baustelle an den Zähnen zu beginnen. Nachdem ich einen deutschen Zahnarzt in Puerto de Mazarrón gefunden hatte, ging ich am Freitag dort hin um einen Termin zu machen. Aber anstatt einen Termin zu bekommen, kam ich sofort dran. Ich musste geröntgt werden, weil die Krone nicht einfach abgefallen war, sondern ein Zahn darunter abgebrochen war.

Der Zahnarzt meinte, dass es besser wäre, jetzt die Baustelle zu öffnen, weil es bis zum Frühjahr zu lang ist. Er könne mir die Zähne in ca. 14 Tagen in Ordnung bringen, während ich in Deutschland über einen viel größeren Zeitraum Termine hätte wahrnehmen müssen. Das war auch der Grund, weshalb ich die nötige Zahnbehandlung vom Sommer 2009 auf Frühjahr 2010 verschieben wollte. Ich bekomme nun einen Termin für den nächsten Mittwoch. Beim Herausgehen frage ich ihn, ob er auch einen Termin für eine Paradontosebehandlung für Rosemarie machen könnte, aber er fing sofort an. Hier hatten wir in Deutschland das gleiche Problem mit den weit auseinanderliegenden Terminen.

Am Samstag baute ich auch meine 24 Meter lange Lichterkette auf. Vorher musste ich aber noch ein paar Haken mit Saugnäpfen kaufen, aber das ist in Spanien sehr einfach, denn es gibt überall Chinaläden, die so etwas verkaufen. Am Sonntag musste ich noch ein paar Haken kaufen, weil fast alle Geschäfte an allen sieben Tagen der Woche geöffnet haben, ist auch das möglich.

Am Sonntag ging es wie üblich erst zum Wochenmarkt und dann zu Falco zum Frühstück. Der Himmel zog sich mit Wolken zu und es kamen einige Tropfen herunter. Das hatten wir aber schon zwei Mal gegen Abend in den letzten Wochen. Ich hatte mir jedes Mal stärkeren Regen gewünscht, damit die Sandkruste vom Reisemobil und Vorzelt abgewaschen wird, aber nach ein paar Tropfen war alles wieder vorbei. Diesmal aber regnete es stärker und wir mussten uns einen regengeschützten Platz suchen. Nachdem sich die Wolken wieder lichteten, fuhren wir mit den Rädern zum Campingplatz. Zum Säubern des Fahrzeugs reichte der gefallene Regen nicht aus, aber später fing es wieder an und es regnete bis zum späten Abend. Und diesmal wurde tatsächlich einiges von der Sandkruste herunter gewaschen.

So. 06.12.2009: Woche 7
So langsam wird es kälter, das merkt man aber nur morgens und abends. Die CCN schrieb, dass der November der wärmste seit 30 Jahren war. Wanderungen am Strand entlang machen wir kaum noch, dafür laufen wir ab und zu abends durch Bolnuevo. Dabei kommt es schon mal vor, dass man Leute trifft, die sich freuen, wenn sie sich mal in Deutsch unterhalten können.

Wir möchten gerne ein Auto mieten. Im Aushang vom Campingplatz hängt ein Prospekt von einer Firma Car-Bolnuevo, mit drei verschiedenen Telefonnummern, aber ohne Adresse. An der Rezeption kann man mir aber nicht sagen, wo diese Firma ihr Büro hat. Also rufe ich Jan an, aber auf der anderen Seite höre ich ein Gemisch aus Spanisch und Englisch und es kommt kein Gespräch zustande. Also rufe ich Paul an, aber genau das Gleiche wie bei Jan, vielleicht war es sogar der gleiche. Einige Minuten später bekomme ich einen Anruf und jemand sagt in Deutsch, ich hätte seinen Freund angerufen, ob er mir vielleicht helfen könne. Ich erklärte ihm, dass ich ein kleines Auto mieten wolle für 1 – 3 Wochen, und ich gerne mal mit der Firma reden möchte. Er sagte er fragt mal nach.

Ein paar Minuten ruft er wieder zurück und sagt, dass ich ein Auto für 300 €, drei Wochen lang haben kann. Drei Wochen an einem Stück ist uns eigentlich zu viel und ich frage ihn, wo denn das Büro der Firma ist. Er erklärt mir, wo es ungefähr ist, aber so sehr wir auch suchten, wir fanden die Firma nicht.

So. 13.12.2009: Woche 8
Die Temperaturen stiegen zwar Anfang der Woche wieder an, aber zum Ende wurde es wieder kälter. Am Montag sprach Rosemarie mit einer Familie, mit denen wir letztes Jahr hier schon gegessen hatten. Die haben sich ein Auto in Camposol gemietet und müssen es am Freitag zurückbringen. Wenn wir mitführen, könnten sie mit uns zurückfahren und wir kämen dahin. Camposol ist eine englische Siedlung, die ca. 15 Kilometer entfernt liegt und die Mietwagen werden weder gebracht noch abgeholt. Wir versuchten aber noch einmal die Firma in Bolnuevo zu finden und fragten in einem Hotel nach. Der Inhaber kannte zwar den Verleiher, aber wusste nicht genau, wo die Firma sich befindet. Am nächsten Tag rief ich beim Verleiher in Camposol an und musste erfahren, dass ich am Freitag kein Auto bekommen kann. Am nächsten Montag würde es klappen, aber dann komme ich nicht dorthin.

In dieser Woche konnte ich einige Male fliegen. Vor allem am Mittwoch gelang mir ein Flug von fast 1½ Stunden Länge und das bei einer Motorlaufzeit von nur etwas mehr als 2 Minuten. An den anderen Tagen, an denen ich kaum Thermik erwischte, konnte ich pro Minute Motorlaufzeit ca. 10 Minuten fliegen. Das bedeutet, dass ich mit einer Akkuladung über 1¼ Stunde ohne Thermikunterstützung fliegen kann. Abends kam einige Male ein Camper mit einem superleichten Schaum-Motormodell, mit dem man wunderbar Kunstflug machen kann. Leider ist das Landen für ein Motormodell am Strand sehr schwierig, weil die Räder im Sand nicht rollten und es immer einen Überschlag gab. Mit einem kleinen Segler von weniger als einen Meter Spannweite hatte er die gleichen Probleme wie ich, dass dich beim Landen der Motor festsetzt.

In dieser Woche hatte ich zwei Termine beim Zahnarzt, die nicht zustande kamen, dafür kam er am Samstag mit Unterstützung seines Schwiegersohnes, der mich und später Rosemarie behandelte, der auch ein Zahn abgebrochen war. Ich hoffe, dass der Zahnarzt bis Weihnachten mit unseren Zähnen fertig ist, damit wir Anfang Januar mit Karl-Hubert und Pauline aus Bopfingen weiter nach Marokko fahren können.

So. 20.12.2009: Woche 9
In der Nacht zum Montag fing es stark an zu regnen, gleichzeitig gab es Sturm von Nord-Ost. Am Montag änderte sich das Wetter den ganzen Tag nicht. Das Meer hatte eine gewaltige Brandung, gut für und dass der Wind die starke Gischt von uns weg blies. Wir blieben an diesem Tag im Reisemobil, wobei wir zum ersten Mal im Mobil und nicht im Vorzelt frühstückten. Die Temperatur war kräftig gesunken, sodass wir gegen Morgen nur noch 8,5 °C hatten.

Am Dienstag kam dann wieder die Sonne, allerdings blies der Wind noch kräftig, dass die gefühlte Temperatur geringer als die tatsächliche war. Im Hafen bei Falco war der Wind durch die Bebauung im Rücken gering, dass man angenehm in der Sonne sitzen konnte.

Am Mittwoch wurden wir von Rolf und Erna am Campingplatz abgeholt, um in Murcia zu shoppen. Unterwegs sahen wir in der Ferne schneebedeckte Berggipfel, was die derzeitig niedrigen Temperaturen reflektierte. In dem Shoppingcenter konnte ich ein paar Schuhe bekommen, in die meine Einlagen gegen den Fersensporn passten, der mich schon seit dem Baltikum plagt. Rosemarie ging dieses Mal leer aus, Rolf und Erna fanden aber etwas. In der nächsten Woche wollen wir noch einmal zu einem anderen Center fahren.

Donnerstag konnten wir wieder mit den Rädern fahren, so machten wir einen Umweg über Mazarrón, nur um ein paar Kilometer weiter zu fahren. Beim Mercadona wird noch etwas eingekauft und im „Tea Pot“ bei Sonnenschein ein Kaffee getrunken.

Freitag ging es wider zu Falco zum Frühstück, wo wir eine ganze Weile blieben. Wir wollten gerade zurück, als es zu regnen anfing. Als der Regen dann nachließ, fuhren wir zurück zum Campingplatz. Dort angekommen fiel mir auf, dass kaum Wind da war. Also wurde der Flieger montiert und bei einem Wetter, das keine Thermik versprach, in die Luft gegangen. Wie vermutet gab es keine Thermik, trotzdem flog ich über eine halbe Stunde mit einer Motorlaufzeit von knapp 4 Minuten. Kaum war ich mit dem Flieger zurück am Reisemobil, fing es wieder leicht an zu regnen.

Der Regen wurde am Abend stärker und es am Sturm auf. Die ganze Nacht zum Samstag zerrte der Sturm am Reisemobil und Vorzelt. Gegen Morgen hatten wir eine Temperatur von 6 °C, niedrigste Temperatur, die ich in Spanien bisher erlebt hatte. Wir blieben heute bis um 13 Uhr im Bett. Auch später gingen wir wegen der Kälte nicht mehr aus unserem Reisemobil.

Samstag gab es wieder Sturm, Regen und Kälte, sodass wir das Reisemobil 24 Stunden heizen mussten. Am Sonntag war der Wind wieder etwas mäßiger, sodass wir mit den Rädern wieder zum Markt konnten. Als wir dann bei Falco zum Frühstück waren, gab es dort überhaupt keinen Wind, sodass man draußen gut sitzen konnte. Dann kamen dunkle Wolken auf und wir fuhren wieder zurück zum Campingplatz. Dort herrschte absolute Windstille, sodass ich noch einmal fliegen wollte, obwohl der Himmel voller dunkler Wolken hing.

Thermik konnte ich nirgendwo finden, aber ein wenig mehr Flugerfahrung mit dem kleinen Flieger konnte ja nicht schaden. Plötzlich kam vom Campingplatz ein großer, stabiler Mann und redete wütend in Französisch auf mich ein. Obwohl ich im klar machte, dass ich ihn nicht verstehe, schimpfte er mehr als 10 Minuten mit mir. Er wollte, dass ich über dem Meer fliege und nicht über dem Ort und dem Campingplatz. Er zeigte mir, dass ich dort abstürzen könnte. Dann ging er wutentbrannt wieder zurück und ca. eine Minute später als ich den Flieger wieder zum Strand holte, stürzte er aus 35-40 Meter senkrecht ab. Es dauerte keine Minute und der Franzose war wieder da und redete auf mich ein.

Irgendwie kam in mir das Gefühl auf, dass er mit dem Absturz etwas zu tun hatte. Ein Modellflieger konnte es nicht sein, denn der lässt keinen anderen abstürzen, zumindest nicht bewusst. Der Flieger hatte keine besonders großen Schäden, er war ziemlich tief in den Sand eingedrungen, aber flugfertig konnte ich ihn nicht bekommen. Ich wollte hier auch nicht mehr fliegen, aber in Marokko hätte ich es gerne wieder gemacht.

So. 27.12.2009: Woche 10
Montag und Dienstag war so kalt wie bisher noch nicht und es regnete ständig. Der Wind kam vom Norden und war einfach kalt. Am Mittwoch kam der Wind wieder vom Süden und es wurde warm. Es fühlte sich an wie der Föhn nördlich der Alpen. Abends um 20 Uhr gingen wir zur Weihnachtsfeier in den Sozialräumen des Campingplatzes. Ein Italiener machte die Veranstaltung, leider hatte die Musik, die er spielte, nichts mit Weihnachten zu tun. Ich habe am nächsten Tag mal geschaut und festgestellt, dass ich internationale Musik im Rechner hatte, die mit Weihnachten zu tun hat, auf der man auch tanzen kann, die sicher für mehr als sechs Stunden reicht.

Die Weihnachtstage waren vom Wetter gemischt, sodass wir draußen nicht essen wollten, wie es zu kalt war. Heute am Sonntag hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein, sodass viele Menschen wieder draußen unterwegs waren. Auch der Markt war sehr stark besucht.

So. 03.01.2010: Woche 11
Regen, den wir erst seit Kurzem hier kennen, setzt sich in dieser Woche fort. Es gibt ihn zwar nicht täglich, und nicht von morgens bis abends, aber man geht oder fährt jetzt nicht mehr mit dem Gefühl los, dass es auf keinen Fall regnen wird. Wenn man sich aber das Wetter in Deutschland oder auch in anderen europäischen Ländern ansieht, dann haben wir hier vergleichsweise gutes Wetter.

Am Dienstag werden wir von einer Mietwagenfirma vom Campingplatz nach Camposol abgeholt und bekommen dort einen kleinen KIA Picanto. Leider muss ich dort feststellen, dass meine Kreditkarte wie viele andere auch gesperrt war. Es war mir schon etwas peinlich, weil bei der englischen Mietwagenfirma die Massensperrung von Kreditkarten, die über eine spanische Firma abgerechnet wurden, nicht bekannt war. Da ich mit einer Sperrung gerechnet hatte, hatte ich aber genügend Bargeld dabei. Bei einem Schaden muss ich leider 250 € Selbstbeteiligung zahlen, was mit Kartenzahlung nicht der Fall wäre.

Mittwoch fuhren wir zum Shoppen nach Cartagena in den Parque Mediterráneo. Rosemarie konnte dort einige Kleidungsstücke kaufen. Bei einem Hyper-Asia-Markt kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten. Einer jungen chinesischen Mitarbeiterin machte ich eine große Freude, weil ich sie von Düsseldorf grüßte. Danach schaute ich in dem riesigen Baumarkt Leroy Merlin, ob ich dort eventuell einen 6 mm Rundstahl für meinen defekten Flieger bekommen könnte. Leider fand ich nur Rund-Alu, was aber als Tragflächenverbindung nicht zu verwenden war. Da ich aber weiter überall suchte, fand ich plötzlich sehr stabile weiße Rundstäbe. Ich machte mit einer 4-mm-Stange Biegeversuche und mir wurde klar, dass das 6-mm-Material für den Flieger verwendbar ist, wenn ich diesen nicht stark belaste.

Donnerstagabend fuhren wir zu Falco. Im Sozialraum des Campingplatzes war zwar eine große Feier, aber wir hatten uns ja schon vor Wochen bei Falco angemeldet. Viel Betrieb war dort zwar nicht, aber zwischendurch kamen immer mal wieder ein paar Spanier herein. Viel Feuerwerk war um 24 Uhr im Hafen allerdings nicht zu sehen und wir selbst trugen auch nicht dazu bei.

Am Neujahrsfreitag war das Wetter zum Fahrradfahren gut geeignet. Wir machten einen Umweg über Mazarrón, einen Kaffee bekamen wir dort aber nirgendwo. Auch in Puerto de Mazarrón fanden wir kein geeignetes Café, sodass wir dann in Bolnuevo ins Café Colonia einkehrten. Dort erfuhren wir, dass man dort auch frühstücken kann.

Am Samstagmorgen probierten wir das Frühstück sofort aus. Es war zwar nicht so üppig wie bei Falco, und auch ein bisschen teurer, aber es war in Ordnung. Nachmittags konnten wir noch etwas Fahrrad fahren.

Heute Morgen möchte Rosemarie auf den Markt in Cabo de Palos, bei La Manga, auf dem wir in den beiden letzten Jahren immer einkaufen waren. Da dieser Markt kleiner ist als der bei uns, waren wir schnell durch. Dann entdecke ich Hans und Maritta. Die beiden freuten sich sehr uns zu sehen, und erzählten, dass Gudrun und Rainer hier sind und möglicherweise schon im Café sitzen. Wir gehen dann zum Café, sehen die beiden aber nicht, dafür werden wir gesehen, denn plötzlich kommt Gudrun angelaufen. Es gab viel zu erzählen, auch den Bericht über uns in den Costa-Calida-Nachrichten hatte man in La Manga gelesen.

So. 10.01.2010: Woche 12
Die Temperaturen sind nun schon seit fast drei Wochen nachts sowie morgens und abends so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Dazu kommt noch der häufige Regen, und starker Wind. So langsam könnte das Wetter wieder besser werden.

Am Dienstagnachmittag fuhren wir nach Cartagena zum Umzug der Heiligen drei Könige. Vorher besuchten wir noch das spanische Kaufhaus „El Corte Ingleis“. Ein wirklich riesiges Kaufhaus, mit sechs Stockwerken über dem Erdgeschoss und vier darunter, wobei unten kostenlose Parkplätze waren. Alle Etagen hatten sehr große Grundflächen, für mich war es das größte Kaufhaus, das ich je gesehen habe. Später trafen wir am bunten Rathaus auch wieder die Camper aus La Manga. Der Zug war fast so, wie in Deutschland die Karnevalszüge, nur mit dem Unterschied das auf den Wagen hauptsächlich Kinder waren. Mit Freude warfen sie Süßigkeiten und Anderes in die Menge. Ich fand, dass dieser Umzug ein tolles Ereignis vor allem für die Kinder war. Nach dem Umzug gingen wir mit den Campern aus La Manga noch etwas Essen und Trinken.

Mittwoch war das Wetter wieder besser. Als wir gegen 14 Uhr mit den Rädern durch Puerto de Mazarrón fuhren, wurden wir von Gudrun und Rainer angehalten, die ihren Freunden Mazarrón zeigen wollten. In der Nacht zum Donnerstag regnete es so stark, dass das Vorzelt unter Wasser stand. Da der Regen gegen 11 Uhr nachließ, fuhren trotzdem zu Falco zum Frühstück. Der Paseo (Promenade) lag ebenfalls unter Wasser, weil es keinen ordentlichen Abflüsse gibt. Die Restaurants waren alle menschenleer, auch Falco wollte eine Viertelstunde später schließen, aber außer uns bekam tatsächlich er noch ein paar andere Gäste. Auch am Freitag war es kalt und regnete, sodass wir gar nicht aus dem Reisemobil heraus kamen.

Am Samstag fuhren wir nach Murcia zum Thader-Einkaufcenter. Das Wetter war kalt und windig, aber die Sonne schien. Rosemarie kaufte sich einen Wintermantel, denn wir hatten Schlussverkauf. Im Einkaufcenter fand ich auch zwei Läden, wo ich Modellbaumaterial bekommen konnte. Allerdings war die Auswahl dort nicht sehr groß, aber einen 5 mm Stahl für die Tragflächenverbindung meines Passers hätte ich bei Poly einem Spielzeugladen bekommen. Später auf dem Campingplatz fiel uns die starke Brandung auf, die sich die ganze Nacht lautstark bemerkbar machte.

Die Nacht zum Sonntag war sehr kalt, das Mittelmeer kam wieder bis an den Campingplatz. Auf dem Paseo im Hafen waren allerdings die Temperaturen angenehmer, weil dort der Wind wie immer wesentlich geringer war. Später schauten wir spanisches Fernsehen. Den ganzen Nachmittag sahen wir Berichte über das Verkehrschaos in Spanien, aber auch im restlichen Europa durch Schnee.

So. 17.01.2010: Woche 13
Montag war des Wetter wieder schlecht. Wir fuhren mit dem Auto nach Isla Plana, um bei Pepelino unser spanisches Handykonto im Juli aufladen zu lassen. Gott sei Dank kontrollierte ich noch mal den Kassenzettel und stellte fest, dass die eingezahlte Summe nicht ab Juli, sondern ab heute gültig war. Es waren wohl Sprachprobleme daran schuld. Ein anderer Mittarbeiter empfahl mir dann, im Juli und November eine Einzahlung von 5 € zu machen. Das Ganze war notwendig, damit die spanische Handynummer nicht wie im letzten Jahr im Sommer verfällt, weil man von Deutschland aus leider nicht aufladen kann.

Dienstag brachten wir unser Mietauto zurück nach Camposol und wurden von einem Mitarbeiter wieder zum Campinglatz gebracht. Mittwochnacht war es wieder kalt, stürmisch und regnerisch. Das blieb so bis zur Nacht zum Donnerstag. Am Donnerstag wurde Karl-Hubert in Frankfurt an der Lunge operiert. Freitag gab es gewaltige Windböen, aber es blieb trocken und es war wieder wärmer, sodass wir wieder mit dem Fahrrad fahren konnten. Auch am Samstag blieb es trocken, sodass wir mit dem Fahrrad einen Umweg machten. Abends rief Karl-Hubert an, dass er möglicherweise am nächsten Dienstag losfahren, sich vorher aber noch einmal melden wollte.

Heute am Sonntag war das Wetter wieder gut und wir konnten am Paseo lecker ein paar Bierchen trinken.

So. 24.01.2010: Woche 14
Am Montag war das Wetter endlich so, wie man sich das hier in Spanien erwartet. Auch die Prognosen sehen so aus, dass die schlechte Zeit vorbei ist. Trotzdem reisten einige zurück nach Hause. Am Dienstag hatten wir leider unser Katzenfutter vergessen, mit dem wir unterwegs immer bis zu neun junge Katzen fütterten. Immer wenn die Katzen uns mit unseren Fahrrädern sahen, kamen sie angelaufen. Doch nun fuhren wir vorbei und zwei der Katzen schauten uns aufmerksam hinterher. Dafür kauften wir aber in Puerto Futter und fütterten die Katzen später.

Am Mittwoch fingen wir an das Vorzelt abzubauen, weil das Wetter wieder gut war und es unter dem Vorzeltteppich doch ziemlich feucht war durch das Wetter der letzten Wochen. Den feuchten und schmutzigen Teppichboden musste ich leider zum Trocknen nachts teilweise gefaltet draußen lassen. In der Nacht kamen Sturmböen auf, sodass ich gegen 1 Uhr die Markise um einen Meter einfuhr und neu verspannte.

Am Donnerstag gingen wir gegenüber ins Café Colonia zum Frühstück, weil man da auch ins Internet kommt. Leider klappte es diesmal auch nicht. Auf dem Rückweg wollte Rosemarie am Automaten Geld abheben, aber der Automat weigerte sich. Da ich Rosemaries Konto das letzte Mal Ende Dezember abgefragt hatte und Rosemarie nicht mehr genau wusste, wie oft sie in der Zwischenzeit Geld abgeholt hat, musste ich unbedingt ins Internet. Also versuchte ich nach den Fehlversuchen 2008 in Rumänien und Spanien und den Fehlversuchen 2009 in Estland und Finnland, mal wieder über meine internetfähige Alden-Antenne ins Internet zu kommen. Und tatsächlich fand die Antenne nach etwas längerem Suchen, den griechischen Forschungssatelliten Hellas. Eine Verbindung kam nach ein paar Änderungen auch zustande.

Nachdem die Konten abgefragt wurden und Überweisungen getätigt wurden, machten wir über Skype auch einige Telefonate. Auch bei Karl-Hubert versuchte ich es, aber es meldete sich keiner. Also versuchte ich es auf dem Handy und ich denke ich höre nicht richtig, die beiden sind schon in Frankreich und wollen schon Sonntag in Algeciras sein. Für uns bedeutete das, dass wir schon am Donnerstag losfahren, und heute noch einiges zusammenpacken müssen. Rosemarie meldete uns an der Rezeption für Donnerstag ab. Kurze Zeit später rief Hubert an, um zu sagen, dass er doch etwas länger bis Algeciras benötig. Da ich unsere Abmeldung vom Campingplatz um einen Tag verschieben konnte, war mir das nur Recht, so hatte ich etwas mehr Zeit zum Zusammenpacken und zu verabschieden.

Am Freitag gingen wir morgens die Katzen füttern und noch einmal beim Falco frühstücken. Es kamen noch Kiki und Peter hinzu, die ein Häuschen im Country Club haben. So dauerte unser Abschied etwas länger, da einige Biere und Sangria mehr getrunken als normal. Kiki machte mit Rosemarie aus, sich am nächsten Tag bei Lidl zutreffen, um Rosemarie eine Jacke zu verkaufen, die Rosemarie gefiel. Als wir dann zurück auf dem Campingplatz waren, dauerte es nicht mehr lange, bis es dunkel wurde, ich konnte dadurch nicht alles am Fahrzeug erledigen, was notwendig gewesen wäre.

Samstagmorgen verstaute ich die restlichen Sachen, aber Zeit um das so sorgfältig zu verpacken, dass noch Platz für Wasserkanister blieb, die wir für Marokko brauchten, reichte nicht. Um 11 Uhr waren wir dann beim Lidl, wo wir dann Peter und Kiki trafen. Kiki wusste nichts mehr von dem Deal, den sie mit Rosemarie machen wollte, sie wusste einiges vom Nachmittag des Vortages nicht mehr, aber Peter wusste das wohl. Die Jacke passte Rosemarie aber nicht, sodass Kiki ihre Jacke behalten konnte. Dann ging es los Richtung A7, auf der wir dann bis Vicar, hinter Almeria fuhren.

Die Strecke an der Küste entlang wäre sehr schön gewesen, wenn es nicht die riesigen hässlichen Plastik-Gewächshäuser gäbe. Barbara Giel wohnt oberhalb von Casablanca, einem Miniort auf einem Berg. Nebenan ein riesiges über 50 Meter tiefes Loch, das wegen Baustoffgewinnung in zehn Jahren entstanden ist. Dort wurden wir wieder wie im Vorjahr von vielen Hunden empfangen. Zu den Hunden gesellten sich noch Ziegen, Hühner und ein Hängebauchschwein, das den Hunden zeigte, wer Chef ist. Barbara wohnte bis vor zwanzig Jahren in Barkenberg, und wir hatten viel zu erzählen.

Am Sonntag fuhren wir gegen 14:30 Uhr von Giel los. Ich war froh, als ich wieder auf der Autobahn war, denn auf der schmalen kurvenreichen Straße neben dem Riesenloch hätte mir kein Fahrzeug entgegenkommen dürfen. Dadurch, dass wir relativ spät weggefahren waren, hätten wir Algeciras nicht mehr im Hellen erreicht. An einer Repsol-Tankstelle auf der A7 hielten wir dann an, um zu übernachten. Im „Cafe House“ neben der Tankstelle tranken wir noch einen koffeinfreien Kaffee und schauten noch etwas TV.

So. 31.01.2010: Woche 15
Montagmorgen frühstückten wir im „Cafe House“ an der Raststätte. Zum ersten Mal mussten wir in Spanien etwas bezahlen, um die Toilette zu benutzen. Bei der Weiterfahrt nach Algeciras gab es keine Probleme, aber wir fanden keinen der zwei Campingplätze, die TomTom als POI bereithielt. Wir blieben dann auf einem Parkplatz, dreißig Meter vom Meer entfernt und in Sichtweite der Hafenkräne stehen. Wir erkundeten bei niedrigen Temperaturen und Nieselregen die Umgebung. In der “Bar Raul“ eines ehemaligen Motorradrennfahrers wollten wir etwas essen, aber tranken nur ein Bier. Nebenan konnten wir Brot kaufen, sodass wir dann im Reisemobil das Essen nachholten. Gegen 18 Uhr kam dann starker Regen, der die ganze Nacht aufhörte.

Dienstagmorgen ruft Hubert an und fragt, ob wir in der Nähe vom Lidl sind. Ich weiß natürlich nicht, wo in Algeciras der Lidl ist und wir vereinbaren, dass er dorthin fährt und mir dann die Koordinaten durchgibt. Wir machen das so, aber die Fahrt dorthin gestaltete sich schwierig. Die Scheiben waren von innen total beschlagen und draußen regnete es weiterhin. In den Rückspiegeln konnte ich auch nichts sehen, obwohl die Spiegel geheizt wurden. Dann musste ich über einen Fußgängerüberweg, auf dem natürlich Spanier parkten, und zwar links einer in der zweiten Reihe und rechts stand einer schräg, weil er nicht in die Lücke passte oder wollte. Das Durchfahren gelang nur mit Köpfen beidseitig aus den Fenstern und viel Angst. Dadurch kam weitere Feuchtigkeit nach innen, sodass Rosemarie ständig weiter vor mir die Scheiben wischen musste. Wir faden Hubert, aber an Aussteigen war wegen des starken Regens nicht zu denken.

Der Regen hörte leider nicht auf, sodass wir durch ihn zum Einkaufen gingen. Die eingekauften Sachen waren natürlich total nass. Etwas später liefen wir mit großen Regenschirmen zu Don Carlos, wo wir Tickets für die Fähre nach Tanger kauften. Ich hatte meinen KFZ-Schein vergessen, sodass ich noch einmal zum Reisemobil zurück musste. Dabei wurde ich von einem vorbeifahrenden Auto so bespritzt, wie man das sonst nur im Film der in der Werbung sieht. Dafür war der Preis das Zweiwege-Ticket mit 150 € moderat, und es gab sogar noch eine Flasche Sekt und Kuchen dazu. Auf dem Rückweg kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten beim Carrefour ein und tranken einen koffeinfreien Kaffee. Ich glaube aber, dass trotzdem Coffein drin war, denn ich konnte diese Nacht wieder schlecht schlafen wie zwei Tage zuvor.

Mi. 27.01.10, Überfahrt nach Marokko, Algeciras -> Tanger.
Heute standen wir schon um 6:30 Uhr auf und fuhren um 7 Uhr zum Hafen. Um 7:30 Uhr standen wir in der Warteschleife für unsere Fähre. Nach einer Viertelstunde wurden wir von den Wartestreifen an eine andere Stelle zum Warten geschickt, und viele andere mussten uns folgen. Nach einer Stunde kam Carlos, unser Ticketverkäufer und ging in ein Office, wahrscheinlich um unsere Situation zu klären, da wir die Schnellfähre gebucht hatten, die aber scheinbar nicht fuhr. Gegen 9:15 Uhr schickte uns Carlos zu den Wartestreifen, wo wir zuerst standen.

Die Abfertigung des spanischen Zolls ging recht schnell. Als wir dann auf die Fähre konnten, mussten wir dort zweimal wenden. Mich wollte ein Einweiser auf der rechten Seite an der Schiffswand haben. Als ich dann fast stand, wollte mich ein Anderer dort weghaben. Als ich ihm folgte, machte der erste Theater und beide zeigten mir, wie ich rangieren sollte. Ich blieb stehen und machte ihnen klar, dass sie sich erst einigen sollten. Dann schrien die Beiden sich gegenseitig an, dabei blieb der erste Sieger. Ich musste also in der Kurve an die Bordwand, von der ich ca. 10 cm Abstand hatte. Gegen 10:30 Uhr fuhr die Fähre mit zwei Stunden Verspätung los.

Unter Reisemobil/Touren/Marokko 2010 kann man den weiteren Verlauf unserer Überwinterung sehen.

Rückreise von Marokko mit Zwischenstopp in Spanien.

So, 07.03.2010. Fährhafen Algeciras -> Lidl 8 km (N36°10’55”, W06°26’22”).
Um 20 Uhr MEZ kommt der Katamaran am Terminal in Algeciras an. Um 20:15 Uhr sind wir schon runter von der Fähre und um 20:30 verlassen wir den Hafen Algeciras. Wir fahren auf die A7 Richtung Malaga, um an der Abfahrt 112 runter auf den Parkplatz bei Lidl zu fahren, wo schon zig Reisemobile stehen. Der Regen von Marokko bleibt uns hold.

Mo, 08.03.2010. Algeciras -> Motril 233 km (N36°41’45”, W3°26’36”).
Obwohl es die ganze Nacht leicht regnete, konnten wir ausgezeichnet schlafen. Die schlaflose letzte Nacht sowie das anstrengende Warten mit „Stopp und Go“ und dem Krach und Gestank der laufenden Lkws im Hafen Tanger. Als Erstes gingen wir beim Lidl Notwendiges einkaufen, um danach beim Carrefour eine Kleinigkeit zu frühstücken. Das Wetter war nicht so, dass wir uns entscheiden wollen, ob wir noch länger in Spanien bleiben. Der Wetterbericht im deutschen Fernsehen sagte zwar “bleibt in Spanien“, aber der vom spanischen TVEI, zeigt viel Regen in Südspanien.

Wir entschließen uns, erst einmal Richtung Heimat zu fahren. Rosemarie sucht Campingplätze aus dem ACSI-Campingführer in der Nähe unserer Strecke. Sie entschied sich aber für einen Campingplatz in Motril-Carchuna direkt an der Costa del Sol, südlich von Granada, wo unser Heimweg eigentlich nicht vorbei führte. Unsere Strecke führte immer an der Küste über die E15 (A7 / N340) entlang. Anfangs sahen wir am Horizont große Schiffe, wie am Bindfaden aufgereiht. Das Mittelmeer bot immer wieder neu eine wunderbare Sicht.

Auch die Orte wie Marbella, Fuengirola, Torremolinos und Malaga, durch die wir fuhren, sahen wunderschön aus. Da die A7 auf dieser Strecke noch nicht komplett fertig war, gab es auch Abwechslung, wenn wir die engere N340 fahren mussten. Unser Zielcampingplatz “Don Cactus“ erwies sich als ein mittelgroßer Superplatz, mit sauberen und funktionierenden Sanitäranlagen, wo wir als Erstes die Duschen benutzten.

Di, 09.03.2010. Motril -> Mazarrón Bolnuevo 282 km (N37°33’45”, W1°18’16”).
Die ganze Nacht regnete es und die Temperaturen sackten nachts auf unter 10°C ab. Wir blieben bis nach 10Uhr im Bett, in der Hoffnung, dass es durch die Sonne im Fahrzeug wärmer wird, aber es kam keine Sonne, sondern Regen. Wir schauten uns im Videotext vom spanischen Sender TVEi die Wetterkarte an und sahen, dass es in der Richtung in die wir müssen überall regnen sollte. Später am Abend berichtete man sogar in den deutschen Nachrichten über das Schneechaos in Nordspanien, vor allem in Barcelona. Obwohl Spanien vor ein paar Monaten überall ein Schneechaos hatte, war es diesmal noch schlimmer. Wir überlegten, ob und wie wir weiter fahren wollten, und beschlossen dann, wieder nach Bolnuevo zu fahren, wo wir noch knapp 40 Tage auf unserem Bono gut haben, obwohl es für die Heimreise ein großer Umweg ist.

Es ging weiter über die E15 immer an der Küste entlang, teilweise A7, teilweise N340. Zum Fahren war das Regenwetter durchaus geeignet, aber schöner sieht die Gegend natürlich bei strahlendem Himmel aus. Nachdem wir an Adra vorbei waren, änderte sich das Wetter schlagartig. Plötzlich war keine Wolke mehr am Himmel, das Meer schimmerte türkis und blau, die weißen Häuser strahlten. Nach circa 200 Kilometern wollte mein Navigon, dass ich von der A7 abfahren wollte, während TomTom noch über zehn Kilometer auf der A7 bleiben, wollte.

Was konnte daran falsch sein, zehn Kilometer länger auf der A7 zu fahren, also fuhr ich nach Tomtom drei Ausfahrten weiter. Vor der Abfahrt sehe ich schon, dass ich im spitzen Winkel zurück muss. Aber dann gibt es nur noch kleine Gässchen und ich hoffe nur, dass mit niemand entgegen kommt. Aber es kommt noch schlimmer, plötzlich stehe ich vor einem Beton-Flusslauf, der bestimmt 5 m tief ist und seitlich eine Schräge von mindestens 35° hat. Wenden kann ich hier nicht, also versuche ich dadurch zukommen. Ich versuche schräg anzufahren, wobei ich natürlich nicht viel Platz habe.

Dreimal geht es gut, aber bei der oberen Kante der Ausfahrt setze ich auf, obwohl ich äußerst vorsichtig und schräg gefahren bin. Ich weiß nicht, wie viele Male ich nun schon diesen Winter aufgesetzt bin, diesmal war es sogar gering, ich hörte nur ein relativ leises Schaben. Ich ärgerte mich nur, dass ich mal wieder dem Tomtom gefolgt bin, obwohl ich von diesem Gerät schon so oft in brenzlige Situationen gebracht wurde. Ich sehe ja auch ständig, in welche Wege er mich manchmal führen will, oder dass ich an der dritten Ausfahrt im Kreisverkehr abfahren soll, obwohl kein Kreisverkehr vorhanden ist und auch nie war. Demnächst sollte Tomtom nur das machen, wofür ich es gekauft habe, POIs scannen.

Mi, 09.03. – Fr, 20. 3. 2010. Camping Playa de Mazarrón.
Mittwochnacht sackte die Temperatur auf 7°C ab. Bei dem mittelstarken Wind fühlte sich die Kälte noch niedriger an. Mir ging es heute nicht so gut, ich hatte starken Durchfall. Wahrscheinlich war das Curryhähnchen gestern, nach der langen Zeit mit hauptsächlich Fladenbrot, zu viel. Morgens fuhren wir dann mit den Rädern nach Puerto de Mazarrón, um bei Falco zu frühstücken. Da auf dem Paseo ein neues Bekleidungsgeschäft geöffnet hat, musste Rosemarie natürlich hin. Ich wollte nicht unbedingt dort warten und fuhr den Paseo entlang, wo ich vor einem Restaurant Gudrun und Reiner traf.

Donnerstag waren wir wieder mit den Fahrrädern unterwegs, natürlich auch bei Falco frühstücken. Beim Lidl kauften wir zwei Pack Wasser und eine Menge Anderes, sodass mein Fahrrad mal wieder richtig voll beladen wurde. Auf der Rückfahrt wurden wieder die Katzen gefüttert.

Freitag blieb ich den ganzen Tag im Bett, ich fühlte mich einfach schwach.
Am Samstag fuhren wir wieder mit den Rädern. Bei Falco war die neue Bedienung da, eine 25jährige Berlinerin, geschminkt wie ein Grufti und ziemlich frech. Später trafen wir noch Gudrun und Reiner die etwas über unsere Marokkoreise wissen wollten.

Am Sonntag war natürlich Markt, wo wir auch hinfuhren. Da Reiner nicht so gerne über den Markt läuft, verabredeten wir uns dort an einer Stelle, wo man sitzen kann. Reiner und ich wollten dort bei einem Kaffee dort warten und Gudrun und Rosemarie konnten auf dem Markt stöbern. Als die beiden dort fertig waren, fuhren wir alle zu Falco und wollten um 12:15 Uhr frühstücken. Die Bedienung wollte uns aber kein Frühstück geben, das gäbe es nur bis 11 Uhr. Nach einigem hin und her bekamen wir aber doch eines. Das Wetter war wie alle Tage bisher schön und so tranken wir noch ein kühles Weizenbier. Ich empfand die Bedienung als äußerst unfreundlich und beschloss hier vorläufig nicht mehr hinzugehen.

Am Montag frühstückten wir mal im Café Colonia, wo wir hinlaufen können und waren auch zufrieden. Rosemarie fuhr danach mit dem Rad die Katzen füttern, ich bastelte etwas am Fahrzeug. Das Resümee der knappen Woche hier: Das Wetter war tagsüber immer ausgezeichnet, nachts aber sehr kalt. In Deutschland soll sich laut Wetterbericht das Wetter so langsam verbessern und wir beschlossen, spätestens Samstag Richtung Heimat zu fahren.

Dienstag war wieder Sardinenessen für unseren Bereich auf dem Campingplatz angesagt. Leider bemerkten wir es erst, als zu spät war, um dort noch Tische und Stühle hinzustellen. Später vereinbarten wir mit Gudrun und Reiner, dass wir uns morgen beteiligen wollen. Abends beschlossen wir, schon am Freitag hier abzureisen.

Mittwoch brachten wir schon um 10 Uhr Tisch und Stühle zum Platz, wo das Sardinenessen stattfindet. Einige waren aber viel schneller. Um 14 Uhr ging es los mit den gegrillten Sardinen und Sangria, natürlich kostenlos, Weißbrot und Aioli gab es auch. Erstaunlich war, dass diesmal viel weniger am Sardinenessen teilnahmen, als sonst. Die gegrillten Sardinen waren relativ groß und mussten noch ausgenommen werden. Mein Fall war es nicht, so aß ich nur eine einzige Sardine, Rosemarie faste allerdings kräftig zu. Dafür genehmigte ich mir etliche Sangrias. Als nichts mehr in der Karaffe war, kam ein Mitarbeiter mit einer Mülltonne und füllte daraus unsere Karaffe auf. Später bekam ich etwas Kopfschmerzen, hatte aber nicht das Gefühl, angetrunken zu sein.

Donnerstag war der Himmel total bedeckt, dafür war es aber nicht zu kalt, vor allem weil kein Wind vorhanden war. Wir gingen zum letzten Mal im Hafen frühstücken und verabschiedeten uns. Danach kauften wir beim Lidl Wasser und ein paar Lebensmittel für unterwegs und den ersten Tag Zuhause. Als wir dann zum Campingplatz zurückfuhren, fing es leicht an zu regnen. Das war natürlich nicht so gut, um alles reisefertig zu verpacken. Das Wetter wurde allerdings wieder besser, sodass wir doch noch alles trocken einräumen konnten.

Fr, 19.03.2010. Mazarrón -> Sant Jordi (Spätzle-Fritz) 446 km (N40°34’30”, E0°23’35”).
Morgens wird noch schnell entsorgt, um dann im Café Colonia unser letztes Frühstück in Spanien zu genießen. Als wir dann losfahren, war das Wetter richtig gut zum Fahren. Nach Murcia trübte es sich dann aber so langsam mehr ein, bei Elche fing es dann, langsam an zu regnen. Für mich regnete es aber nicht stark genug, um restlichen verkrusteten Marokkosand abzuspülen.

Gegen 14 Uhr kommen wir in Valencia an und hören wahnsinnig laute Geräusche, die wir anfangs nicht einordnen konnten. Bis wir dann merkten, dass es sich um Feuerwerkskörper handelt, die in der Luft knallten und dass überall in der Stadt. In Valencia hatten wir absolut die rote Welle, dafür verfuhr ich mich diesmal nicht, wie vor zwei Jahren. Ich war froh, als ich wieder aus der Stadt raus war, denn die Spanier überholten mich rechts auf der Taxispur oder links immer so, dass ich ständig abbremsen musste, um einen Unfall zu verhindern.

Von Valencia war Spätzle Fritz aber immer noch 150 Kilometer entfernt und lag nicht auf der Strecke, die ich eigentlich fahren wollte. Trotzdem fuhren wir dorthin. Gegen 16:30 Uhr kamen wir dort an und gingen sofort Essen. Von der Tageskarte wählten wir Rindsrouladen mit Spätzle. Es war für Spanien nicht ganz billig, aber es war ja auch kein spanisches Essen. Wir hätten auch gerne morgen früh hier gefrühstückt, aber das Lokal öffnet erst um 15 Uhr.

Sa, 20.03.2010. Sant Jordi -> Santesteban 498 km (N43°09’11”, W01°40’08”).
Heute wollen wir nicht allzu weit fahren damit wir nicht in Südfrankreich übernachten müssen. Um 9 Uhr fahren wir los, wieder an vollen Orangenbäumen vorbei. Auch unter den Bäumen liegen Unmengen von Orangen, sodass ich am liebsten stehen geblieben wäre, um einige aufzusammeln. Nach einigen Hundert Metern möchte Navigon, dass ich rechts abbiegen soll. Da die Straße aber sehr schmal ist, und Tomtom sowieso weiter geradeaus fahren will, fahre auch ich geradeaus, weil ich bestimmt eine breitere Straße finde, um wieder auf die Navigonroute zu kommen.

Leider sagt Navigon ständig "bitte umdrehen", und das auch noch nach 30 Kilometern. Ich testete mal, wo ich vom Navi über die Pyrenäen geführt werden soll. Leider sollte es über Barcelona gehen, um später über Serpentinen bis auf 1680 m Höhe zu fahren. Da der Grenzübergang bei Irun an der Atlantikküste sicherlich weniger vom Schnee gefährdet ist, schlug ich diese Route ein. Anfangs waren die Straßen sehr schlecht und vor allem betrug die Sicht in der ersten Stunde manchmal nur 25 Meter, sodass das Fahren sehr anstrengend war und langsam war.

Danach allerdings verbesserte sich die Sicht zusehends und die Straßen wurden auch besser. Wir fuhren meist in 500 +- 200 m Höhe. Überall blühten die Bäume, sodass es wunderschön anzusehen war. Auch die Flüsse hatten alle viel Wasser. Wenn mir vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, wie viele Windräder die Spanier inzwischen aufgestellt haben, ich hätte es niemals geglaubt. Auch von den riesigen Solarfarmen gab es eine Menge. Das alles hätten wir allerdings nicht gesehen, wenn wir unsere normale Route genommen hätten. Diesen Umweg war Spätzle Fritz allerdings nicht wert.

In Alganitz kehrten wir in eine Café Bar ein und tranken Kaffee. Wir hätten dort natürlich auch etwas essen können, es haperte allerdings an der Sprache. Dafür gingen wir dann in einen großen Supermarkt und kauften Brot und andere Lebensmittel ein. Kurz vor Pamplona fanden wir noch einen Aldi, kauften dort aber nur ein paar Kleinigkeiten. So langsam wurde das Wetter wieder schlechter und es fing an zu regnen.

Da ich nicht wusste, ob ich noch eine große Tankstelle zum Übernachten in Spanien finde, wollte ich flexibel bleiben, und evtl. bis um Mitternacht bis nach Frankreich fahren. Gegen 20 Uhr fanden wir eine passende Tankstelle in Santesteban, wo ich dann auch tankte. Dabei sah ich dass die Tankdeckeldichtung, die man mir in Marokko angefertigt hatte, schon wieder total aufgequollen war. Ich schnitt ein Stück heraus, sonst hätte ich den Deckel nicht mehr schließen können. Den Zweck, den feinen Sand in Marokko vom Tank fernzuhalten, hatte die Dichtung aber erfüllt.

So, 21.03.2010. Santesteban -> Viry Noureul 988 km (N49°38’33”, E3°15’33”).
Um 6 Uhr fuhren wir von der Raststätte wieder los. Obwohl nachts ständig Kühlaggregate ansprangen, haben wir gut geschlafen. Die ersten Kilometer regnete es stark und dunkel war es natürlich auch noch. Dafür waren die Straßen absolut leer. Kurz vor Biarritz fing es an zu dämmern und Rosemarie kaufte in einer Bäckerei Brot. Vor Orleans hielten wir an einem geöffneten Simply Market an und tranken dort einen Kaffee. Weil an der Tankstelle der Liter Diesel mit 1,09 € sehr günstig war, versuchte ich dort mit der Maestro-Karte zu tanken. Es klappte tatsächlich zum ersten Mal, dass ich in Frankreich an einem Tankautomaten mit Karte bezahlen konnte.

Fünfhundert Kilometer weiter versuchte ich noch einmal an einer Supermarkttankstelle zu tanken und es klappte wieder. Wir fuhren diesem Tag sehr lange, wobei auf dem größten Teil der Strecke sehr schnell vorwärtskamen. Natürlich mussten wir auch manchmal durch kleine Orte, aber es war schön anzusehen, wie viel Betrieb in den Ortschaften war, denn obwohl es Sonntag war, hatten fast alle Geschäfte geöffnet. Gehen 22 Uhr, sahen einige Kilometer vor St. Quentin wir in der Ferne einen Auchan Supermarkt und beschlossen dort zu übernachten.

So, 21.03.2010. Viry Noureul -> nach Hause 465 km.
Diesmal schliefen wir sehr lange und gingen im Supermarkt Kaffee trinken und Brot kaufen. Da auch hier der Dieselpreis günstig war, tankte ich noch einmal, konnte aber diesmal bar an der Kasse bezahlen. Nach circa sechzig Kilometern überquerten wir um 11:30 Uhr die Grenze nach Belgien. Nun wurden die Straßen erheblich schlechter, auch die Autobahnen.

Als ich am Abfahrtschild Amay vorbei fuhr, kamen Erinnerungen an die Zeiten mit meinem verstorbenen Freund und Modellflieger Peter Bloommart hoch. Wie viele schönen Stunden hatten wir mit ihm, bei Wettbewerben und Seminaren verbracht.

Ab Aachen wurden die Straßen besser, wir waren wider in Deutschland. Leider gelangten wir in Deutschland in einen der vielen Staus, aber um 16:30 Uhr kamen wir endlich Zuhause an.

Fazit:
Das Wetter:
Nach Zeitungsangaben hatten wir dieses Jahr an der Costa Calida den wärmsten Oktober seit 1961 und den wärmsten November seit 1980. Auch der Dezember fing mit gutem Wetter an, dann jedoch gab es drei Wochen lang Regen und es war kalt. Obwohl es fast jeden Tag regnete, gab es immer wieder Pausen dazwischen, sodass wir trotzdem mit unseren Fahrrädern z.B. einkaufen konnten. Nur wenn dazu noch starker Sturm kam, blieben wir zu Hause.

Mit dem Café Falco in Puerto de Mazarrón und dem Café Colonia hatten wir immer die Möglichkeit wie Zuhause in Deutschland frühstücken zu gegen. Mit den Fahrrädern fuhren wir über 800 Kilometer, was allerdings für die lange Zeit nicht viel war. Durch den geliehenen PKW konnten wir unseren Radius etwas erweitern, der mit dem Fahrrad doch ziemlich klein ist.

Die Landschaft:
Die Landschaft war etwas anders als in La Mange. Es gab weniger grüne Felder und mehr Berge mit wenig Vegetation. Dafür gab es viele Palmen an den Straßen. In Bolnuevo gab es eigenartige geformte Gebilde aus gelbem Sandstein. Unsere Strecken mit dem Fahrrad waren fast immer am Meer entlang und eben, außer nach Mazarrón. Am Campingplatz gab es einen breiten Sandstrand, der aber nach starker Brandung voller großer Kieselsteine war, sodass wir nicht barfuß den Strand entlang laufen konnten. Bis Anfang Dezember nutzten viele Camper das Mittelmeer, um darin zu baden.

Der Campingplatz:
Der Campingplatz war gut gelegen und gepflegt. So lag er auf der einen Seite am Meer, auf der anderen Seite direkt in der Ortschaft Bolnuevo. Die sanitären Anlagen waren sauber, obwohl sie weniger gereinigt wurden, als in La Manga, das lag sicher an den Benutzern. Die Grünanlagen waren äußerst gepflegt, Bäume und Sträucher kunstvoll zu Figuren geformt und geschnitten. Es gab mehr Angebote zur Freizeitgestaltung als in La Manga. So trafen sich in dem Restaurant, das in der Nebensaison geschlossen hatte, kleinere Gruppen um Karten oder Anderes zu spielen, oder für Besprechungen. Computerbenutzer trafen sich dort einmal in der Woche, um sich auszutauschen. Ein großes Freibad war allerdings geschlossen, weil in der Nebensaison kein Bademeister da war. Dreimal in der Woche gab es Gymnastik, besucht von 40 - 50 Personen. Auch einen Spanischkurs gab es, der leider erst Mitte Dezember anfing.

Es gab Tennisplätze und einen Platz für Squash. Nebenan gab es mehrere Boulebahnen, die sehr stark benutzt wurden. Eine Gruppe, angeführt von einem Österreicher hatte sogar eine Asphaltbahn für Eisstockschießen eingerichtet. Für sportbegeisterte hatte insgesamt La Manga mehr zu bieten. Vor allem Windsurfer hatten im Mar Menor ideale Bedingungen, weil man einige Hundert Meter im Meer noch stehen konnte.

Einkaufsmöglichkeiten:
Für den täglichen Bedarf konnte man alles in der Nähe des Platzes bekommen. Da gab es einen kleinen Upper, der zwar nur eine kleine Fläche besaß, aber vollgepackt mit einem riesigen Angebot. Brot konnte man hier, aber auch im Café Colonia bekommen. Es gab mehrere Speiselokale, eine Apotheke, einen Blumenladen, mit mehreren Internetplätzen, mehrere Beautysalons, darunter eine deutsche Friseurin und einen Laden, in dem man Zeitungen aber auch Campingbedarf und anderes bekam. Das alles konnte man zu Fuß in ein paar Metern erreichen. Die meisten kauften aber in Puerto de Mazarrón ein. Dort gab es Lidl, Mercadona, Upper, El Arbol für Lebensmittel, einen Bricolage, viele Boutiquen, Schuh- und Souvenirläden. Auch einen deutschen Arzt sowie Zahnarzt gab es, ebenso wie ein Centro de Salud. Auf dem Paseo am Hafen gab es eine Menge kleiner Speiselokale, u.a. auch unser Falco. Am Sonntag gab es einen großen Wochenmarkt, wo man auch fast alles bekommen konnte. So große Einkaufsmöglichkeiten gab es in La Manga nicht.