Früher kam es häufiger vor, dass ich übersah, dass die Trittstufe beim Fahren noch ausgefahren war. Der Grund war einfach eine schlecht platzierte Warnleuchte. Ich überlegte sehr lange und fand nur 2 Möglichkeiten, einen Summer parallel zur Warnleuchte zu schalten, oder eine Automatik bauen. Im Reimo-Katalog fand ich eine Automatik für die „Projekt 2000“-Trittstufe. Als ich die Automatik bekam, war kein Schaltbild dabei. Telefonate mit Reimo brachten nichts, man konnte keine Schaltung liefern. Ich öffnete das Automatikkästchen und fand darin nur ein einfaches Relais mit Umschaltkontakt.

Da ich nicht wusste, wie meine Trittstufe geschaltet war, nahm ich erst einmal die vorhandene Schaltung auf. Der zugehörige Schalter hatte eine total andere Charakteristik, als ich vermutete. Ich googelte nun ein bisschen, um eine Automatikschaltung für eine Omnistep - Trittstufe zu finden. Diese Schaltung wandelte ich etwas ab. Nun war noch die Frage wann soll die Trittstufe einfahren, wenn die Zündung eingeschaltet wird oder wenn der Motor läuft. Ich entschied mich für die letzte Variante. Nun untersuchte ich, wie viele Leitungen ich neu zur Automatik legen musste. Es war aber nur das D+-Signal, aber das reichte schon, das D+-Signal musste ich vom EBL auf der linken Seite unterhalb des Fahrersitzes, zur rechten Seite unter die Spüle führen, wofür ich einen ganzen Nachmittag brauchte.

Ich entschied mich das Gerät steckbar zu machen und verwendete ein Adapterkabel, das ich von der Firma Reich für meinen Delfin bekommen hatte. Nachdem alles zusammengebaut und verschaltet war, kam die Funktionsprüfung und siehe da, alles funktionierte. Da ich keine Pumpverhinderung in die Schaltung eingebaut hatte, trat der Effekt auf, dass Herausfahren der Trittstufe beim laufenden Motor die Trittstufe leicht ausfuhr, um sofort wieder einzufahren. Da dieses Verhalten aber relativ langsam war, brauchte ich keine Schäden zu erwarten und ließ das so. (Siehe Schaltung 1).

Die Schaltung funktionierte wunderbar, bis ich 2008 aus Spanien zurückkam. Die hohe Luftfeuchtigkeit dort hatte alle verzinkten Teile unter dem Fahrzeug oxidieren lassen. So wollte die Trittstufe auf einmal nicht mehr einfahren. Da ich Zuhause genügend Werkzeug hatte, war es kein Problem, die Trittstufe zu demontieren und gängig zu machen. Nun machte ich mir aber Gedanken, was wäre, wenn mir so etwas unterwegs passieren würde. Weil die Trittstufe nicht einfährt, würde die Automatik so lange versuchen sie einzufahren, bis der Motor durchbrennt. Als Abhilfe baute ich den Schalter S4 in das Kästchen, mit dem man die Automatik abschaltet, um nur noch manuell schalten zu können. Das war auch gut so, denn die Trittstufe klemmte noch zwei weitere Male (Siehe Schaltung 2).

Ein Problem gab es aber noch. Wenn Rosemarie mich an gefährlichen Stellen außen einwies, so musste sie ohne Trittstufe aus- und einsteigen, weil die Automatik sie ja wieder einfuhr. Das lief so fast zwei Jahre und ich schaltete manchmal den Motor aus, damit die Treppenstufe ausgefahren werden konnte. Auf meiner Baltikumstour, als wieder mal so eine Situation entstand, bekam ich den Einfall, dass ich durch die geöffnete Aufbautür die Automatik unterdrücken könnte. Ich verstehe nicht, warum ich nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen war.

Als ich wieder Zuhause war und bei EBay nach Türkontakten suchte, stellte ich fest, dass diese für meine Schaltung nicht geeignet waren. Ich überdachte das Ganze noch einmal, um zu dem Entschluss zu kommen, einen Reedkontakt für die Unterbrechung des D+ zu benutzen. Da in der Regel selten eine Unterdrückung der Automatik erfolgt, gehe ich davon aus, dass der Reedkontakt lange hält. Der Strom, den das Relais K1 zieht, ist zwar sehr gering, aber der Elko C1 zieht kurzzeitig einen hohen Strom, den der Reedkontakt bei ausgefahrener Trittstufe mit laufenden Motor, beim Schließen der Türe schalten muss. Ich gehe aber davon aus, dass der Kontakt sich bewährt (Siehe Schaltung 3).

Bevor ich Schaltung 3 verwendete, hatte ich lange überlegt, ob ich die Trittstufe nicht komplett automatisieren sollte, das heißt mit der Aufbautür schalten sollte. Eine halb automatische Lösung wäre das Ausfahren beim Öffnen der Tür. Technisch wäre das zwar etwas aufwendiger, aber durchaus lösbar gewesen. Ich habe sogar an die Verwendung eines PIC’s (Einchipprozessor) gedacht, letztlich aber alles verworfen. Der Grund war einfach der, dass es manchmal Situationen gibt, wo die Trittstufe nicht ausgefahren werden darf. z. B. bei einer hohen Bordsteinkante, die es in manchen Ländern gibt, oder an einem sehr belebten Gehweg, wo man nur vorsichtig die Tür öffnen kann.

Nach einiger Zeit kann ich sagen, dass die Schaltung sich bewährt hat. Als ich in Spanien das Safari-Residence aufgebaut hatte und dann unter dem Reisemobil die Schürzen anbrachte, stellte ich fest, dass auf alle Fälle das Einfahren der Trittstufe unterdrückt werden muss. Geschieht das nicht, würde beim Einfahren die Schürze zerrissen und es kommt öfter vor, dass versehentlich der Taster gedrückt wird. Nun kann ich im Moment den Stecker zur Automatik ziehen, aber bei einem Neubau des Gerätes sollte man einen Unterdrückungsschalter für Trittstufe EIN vorsehen. Natürlich nur, wenn man überhaupt eine Schürze einzieht.

Bei der Rückkehr aus Spanien 2010 stellte ich fest, dass die Automatik auch bei offener Aufbautür die Trittstufe einfuhr. Offenbar war der Reedkontakt zu schwach und war verbrannt. Für mich war das der Anlass, eine Transistorstufe einzubauen. Ich entwarf eine kleine Schaltung, die ich diskret ohne Platine aufbaute. Da die Bauteile für die Länge des Einfahrimpulses angepasst werden mussten, bedauerte ich, dass ich keine Platine angefertigt hatte. Durch das ab- und anlöten, brach einige Male ein Beinchen vom Transistor ab. Im Moment ist die Impulszeit etwas zu kurz, aber eine Änderung werde ich erst machen, wenn ich eine Platine angefertigt habe. (Siehe Schaltung 4).

Leider hat sich diese Schaltung nicht bewährt, denn bei der Rückkehr aus Spanien 2011 stellte ich fest, dass die Automatik überhaupt nicht mehr funktionierte. Den Grund kenne ich noch nicht, bis heute bin ich noch nicht dazu gekommen, das Gerät zu untersuchen. Da ich in der Nähe des Gerätes immer einen kleinen Stecker hängen habe, konnte ich den Originalzustand, das heißt ohne Automatik wiederherstellen.

2013 baute ich alles wieder so wie in Schaltung 3. Der Schalter S4 wurde durch eine Version mit Mittelstellung ersetzt. Nun konnte man das Einfahren der Trittstufe, wenn nötig mit diesem Schalter auch verhindern, was beim Überwintern in Spanien. Der Reedkontakt wurde später durch einen 35 Jahre alten wesentlich größeren ersetzt, der größere Ströme vertragen konnte. die beim Aufladen des Kondensators K1 entstehen. Da der neue Reedkontakt einen stärkeren Magneten benötigte, baute ich einen zweiten ein, der versetzt platziert wurde. Bei der ersten Tour 2013 bewährte sich die Schaltung sehr gut.

Nach einigen Fahrten funktionierte die Automatik nicht mehr, weil dieser Reedkontact wieder defekt war. Ich besorgte mir nun einen massiven Drucktaster, den ich in den Türrahmen einbaute, was ich bisher vermeiden wollte. Damit der Druck auf die Kontakte nicht zu stark wird, kam noch ein Dämpfer dazwischen. Seit dem letzten Umbau gab es keine Probleme mehr. Ich fahre zwar meistens die Trittstufe von Hand ein, aber manchmal macht das beim Losfahren die Automatik.